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Das Leben eines Außenseiters

Einer der Momente die mein Leben am stärksten beeinflusst haben war leider erst am 18.07.2015 - der Tag an dem ich gelernt habe dass ich ein INTJ bin. Die Persönlichkeitspsychologie die auf der Arbeit von Carl Jung, Catherine Briggs, Isabel Meyers und anderen beruht mag zwar umstritten sein - man braucht sich nur den ersten Absatz des Wikipedia-Artikels anzusehen - was aber nichts an der simplen Tatsache ändert dass die Beobachtungen so sind wie sie sind und es einfach die meiner Meinung nach beste Theorie dafür ist. Und anders als bei "wissenschaftlich akzeptierten" Modellen in der Physik (wie das Lamda-CDM-Modell zur Entstehung des Universums) habe ich noch keine Beobachtungen gemacht die mit der Theorie nicht vereinbar gewesen wären, das ist ein unschlagbares Argument.

Die verbreitete Skepsis dürfte aber mit allem anderen damit zusammenhängen was sich aus dem Modell ergibt. Der einfachste Weg mit etwas umzugehen was einem nicht behagt ist eben es für Mumpitz zu erklären.

Jedenfalls habe ich an dem Tag die Beschreibung des INTJ-Typs gelesen nachdem dieser Typ als Ergebnis aus dem Test herausgekommen ist - und ich war baff. Praktisch alles was in der Beschreibung steht trifft auf mich zu. Aus Neugier habe ich natürlich auch die Beschreibungen der anderen Typen gelesen und anders als bei Horoskopen werden da völlig andere Menschen beschrieben.

Und ich befinde mich in guter Gesellschaft: bekannte INTJs sind Persönlichkeiten wie Christopher Nolan oder Arnold Schwarzenegger, leider auch Putin (auch wenn er im Moment nicht 'richtig' funktioniert und Blödsinn macht). Bekannter dürften die fiktionalen Charaktere sein, allen voran Gandalf. Und wenn man wissen will, wie fundamental diese Erkenntnis ist braucht man nur einen Blick in die 1.000 Kommentare zu werfen die unter der Typenbeschreibung stehen.

Seitdem habe ich sehr viel an Wissen zu diesem Thema zusammengetragen, unter den 'vier Buchstaben' befinden sich die Denkfunktionen die Carl Jung beschrieben hat und diese wiederum stellen die Verbindung zu den 'wissenschaftlich akzeptierten' Modellen wie den Big5 her. Es hängt wirklich alles zusammen und lässt sich nahtlos zusammenfügen.

Introverted Intutition

Meine beiden dominanten Funktionen sind Introverted Intuition (Ni) und Extroverted Thinking (Te). Und gerade die dominante Funktion ist für das verantwortlich was mir im Leben bisher widerfahren ist - und mich so von allen anderen unterscheidet. Dominantes Ni ist nämlich sehr selten - nur etwa jeder fünfzigste hat es. Und was das bewirkt, hat JustcallmeJon in seinem Video sehr gut beschrieben: Ni sieht die Zukunft, nicht die Gegenwart. Und nicht eine mögliche Zukunft, sondern wie im Multiversum alle derzeit möglichen Zukünfte. Und die ganzen Faktoren die beeinflussen welche Zukunft wie wahrscheinlich ist. Und diese simple Tatsache zieht so viel nach sich.

Auf der einen Seite sieht man, was alles möglich wäre wenn alle Menschen das richtige machen würden - das macht INTJs zu den größten Idealisten. Und das sind keine Utopien: was man sieht wäre ja wirklich machbar. Zu der Zeit wo ich die Tragweite des Klimawandels erkannt habe wäre es viel einfacher gewesen das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, man hätte nur A, B und C machen müssen all die Schäden zu vermeiden die damit einhergehen.

Und auf der anderen Seite sind wir die größten Zyniker: Weil die anderen Menschen eben keine INTJs sind, machen sie eben nicht das was gemacht werden müsste sondern aus unterschiedlichsten Motiven etwas anderes - und deshalb schlägt die Welt einen Pfad ein der uns weitab dieser "besten" Zukunft führt - und beim Klimawandel wird es umso schlimmer weil jetzt noch viel mehr gemacht werden müsste was es noch unwahrscheinlicher macht.

Einen der wenigen Vorteile die sich daraus ergeben - zumindest für sich selbst kann man sich den Pfad herauspicken der einem die möglichst beste persönliche Zukunft ermöglicht. Und das erklärt auch, warum die Beziehungen zu anderen Menschen so kompliziert sind: sich dabei auf andere Menschen zu verlassen - die Erfahrung zeigt dass es normalerweise nicht funktioniert, man sich deshalb sowieso darauf vorbereiten muss dass sie nicht das machen was sie sollen (oder versprochen haben oder wollen), dann ist man am Ende besser dran wenn man sich diese unnötige Mühe spart.

Und wenn man sozusagen in der Zukunft lebt, dann entkoppelt das einen von der Realität. Bei mir ist das nicht ganz so schlimm - ein Vater mit Extroverted Sensing hilft da sehr viel, diese untergeordnete vierte Funktion besser zu entwickeln - aber die Tatsache bleibt: Mit all den Menschen, die die Welt einfach ganz anders wahrnehmen ergibt sich ein fundamentales Kompatibilitätsproblem. Genauso wie bei einer einzigen zölligen Schraube in einem metrischen Auto. Kein Werkzeug passt.

Diese Einleitung war jetzt länger als die eines Metallica-Songs, aber so langsam komme ich jetzt zum Titel. Wie mein Typ dazu geführt hat, dass ich schon mein Leben lang ein Außenseiter in der Gesellschaft war, wie ich mich immer anders verhalten habe als andere und deshalb ausgeschlossen wurde. Und die Entwicklung der Ereignisse hat gezeigt, dass ich dahin gekommen bin wo ich hinwollte und das bei anderen eben nicht so geklappt hat. Siehe oben. Ein weiterer Aspekt liegt wohl in meiner zweiten Funktion - Extroverted Thinking. Wenn ich einen solchen Artikel scheibe und dabei meine Meinung vertrete und eine Botschaft verbeiten will, dann habe ich diese immer sehr gut recherchiert. Und um jetzt nicht einfach eine grundlose Behauptung aufzustellen wie "Sabrina ist doof" belege ich im Normalfall meine Botschaften immer mit Beispielen, möglichst aktuellen. Und ich mache es an akutellen Ereignissen fest. Das liest sich gut weil es dem Leser einen Faden und persönlichen Bezug gibt.

Tja, und die Botschaften die jetzt kommen standen alle schon in einem vorherigen Artikel zu einem aktuellen Ereignis. Wenig überraschend haben die Sensortypen und Extrovertierten die den Artikel gelesen haben nur den unmittelbaren Kontext der Bespiele gesehen und fanden das nicht witzig. Und die Botschaft nicht wichtig genug um die Verwendung der Beispiele zu rechtfertigen, selbst wenn ich dabei keine Gesetze verletzt habe weil ich nur auf Material zurückgegriffen habe was bereits in der Öffentlichkeit war - privat erzählt mir ja sowieso niemand etwas. Um unnötigen Ärger zu vermeiden habe ich den Artikel zurückgezogen, für mich sind diese Botschaften aber zu wichtig um im Giftschrank zu verschwinden. Es folgt also jetzt eine chemisch gereinigte Version ohne persönliche Beispiele und Namen und ich versuche es trotzdem genauso gut lesbar zu machen. Die Beispiele und Beweise, meine Erlebnisse existieren aber immer noch und das macht meine Ausführungen genauso fundiert auch wenn sie nicht mehr hier stehen.

Soweit ich das bisher beurteilen kann wird dieser Artikel sogar besser als sein Vorgänger, weil ich mich nicht mit den persönlichen Bezügen aufhalten muss, sondern direkt die Botschaften und Zusammenhänge erklären kann. Man kann sagen, dass er deutlich INTJ-iger wird. Und das ist mal wieder so eine Ironie des Schicksals und eine Botschaft in sich selbst, dass wenn ich meine Rolle, meine Außenseiterposition verlasse dafür kritisiert werde. Es ist wohl nicht gewünscht einen Artikel zu verfassen der menschlich ist, sich an Schicksalen und real existierenden Personen orientiert, und damit eben einen emotionalen Bezug zum Leser herstellt. Und weil es genauso nicht beliebt ist ein INTJ zu sein und so zu handeln - die typische No-Win-Situation.

Womit ich in der Schule immer furchtbar schlecht war: die Intention des Autors zu erkennen. Meine Intention zielt in mehrere Richtungen: zum einen richtet er sich an andere INTJs mit der Botschaft: 'Du bist kein Alien, sondern ganz normal - eben ein INTJ'. Und an nicht-INTJs die willens sind sich darauf einzulassen dass es Menschen gibt die eben völlig anders denken und wissen wollen wie ein INTJ funktioniert.

Mit anderen INxx - Typen kann man sich als INTJ super unterhalten, da gibt es die ganzen Probleme nicht

Gegenseitiges Verständnis bekommt man eigentlich nur von Typen die entweder auch dominantes Ni haben (also INTJ und INFJ) - oder die Schwesterfunktion Extroverted Intuition. Die lebt auch in der Zukunft, aber mit einem anderen Mechanismus. Das sind die INFP und INTP und die sind fast genauso selten. Und das war die fundamentale Erkenntnis vor ein paar Jahren auf der Geburtstagsfeier meiner Tante. Die hat sich einen INFJ als neuen Partner geangelt und der hat seine Familie und deren Partner mitgebracht. Und weil sich diese Typen eben gegenseitig anziehen und sich die Typen auch noch zu einem gewissen Grad vererben: wenn es mir in einer "normalen" Gesellschaft so schwer fällt, mit anderen Menschen über interessante Themen zu reden - es war völlig anders. Man konnte mit jedem reden, es war super einfach und höchst interessant. Und es waren alles IN..-Typen.

Wenn Du meinst etwas sei Blödsinn, mache nicht deshalb mit weil das alle anderen auch tun, auch wenn Du dann uncool bist

Das müsste man noch viel fetter drucken, es würde so vielen Menschen so viel besser gehen wenn man diesen Spruch beherzigen würde. Wahrscheinlich würden bei einer Umfrage die Mehrzahl der Menschen dieses Motto auch gut finden, während sie in der Realität das Gegenteil tun. Das ist eine totale Doppelmoral und in der Gesellschaft allgegenwärtig. Die Ursache liegt wohl in Extroversion begründet, in der Definition nach Jung: das Selbstbild wird dadurch bestimmt wie man von anderen wahrgenommen wird. Genauer gesagt: meint wahrgenommen zu werden. Wenn man also bei einer Gemeinschaftsaktivität nicht mitmacht, dann führt das zu einer negativen Meinung, ist damit schlecht für das Selbstbild und dann macht man doch mit - obwohl man weiß dass es nicht gut ist. Mit Introverted Intuition sieht man aber an erster Stelle wohin das führt - und dann macht man es einfach nicht. Punkt. Das war der ganz große innere Konflikt den ich beim Klettern hatte: Extroverted Sensing fand das toll und das Gefühl eine schwierige Route zu schaffen obwohl es sich unmöglich anfühlt ist so überwältigend dass es kaum zu beschreiben ist. Nur das Ni eben ständig gesehen hat was passieren kann und nun so gar nicht damit glücklich war.

Und es passiert so viel in der Welt was schlecht ist und auf dieses Prinzip zurückzuführen ist. Zumindest ein Teil der Drogenproblematik, zumindest der Einstieg hängt auch damit zusammen. Man macht mit nicht weil es schön ist, sondern weil es cool ist. Für mich war das immer eindeutig: Rauchen und Alkohol sind schlecht, also macht man es nicht. Und wie viele übertreten im jugendlichen Leichtsinn die Vorschriften (zumindest die sinnvollen) und machen mit weil die Kameraden das machen? Viel zu viele. Das ist die Crux bei den Sensortypen: Bei denen spielen die Erfahrungen eine so viel größere Rolle - und davon gibt es in der Jugend noch nicht so viele. Später im Leben gibt es davon mehr und damit beurteilt man seine Handlungen im Nachhinein anders, lehnt ab was man damals gemacht hat. Es geht so weit dass man für etwas schämt auf das man vorher noch stolz war (und das natürlich nie zugeben würde).

Wer nicht mitmacht wird ausgegrenzt und zur Zielscheibe

Mit Introverted Intuition gibt es diese Diskrepanz nicht: Man hat gehandelt wie es die beste mögliche Zukunft erfordert hat. Natürlich spielen bei der Beurteilung die eigenen Erfahrungen eine Rolle, aber eben nur in zweiter Linie. Nur dass Menschen eben rücksichtslos dabei sind Menschen auszugrenzen die sich anders verhalten als der Rest. Und wer ausgegrenzt wird wird eben zur Zielscheibe. Ist ja auch klar: In der Gemeinschaft hat man zumindest das Gefühl, von den anderen auch verteidigt zu werden. Selbst wenn es in der Praxis oft genug passiert dass man von den 'Freunden' fallengelassen wird. Es hält aber die Bullys dieser Welt davon ab, ihr Vergnügen darin zu suchen dich zu malträtieren. Das ist nicht schön, aber wie heißt es doch: 'was einen nicht umbringt macht einen nur stärker'.

Es macht Sinn dass es den Führerschein gibt und - das ist zwar neu - das totale Alkoholverbot für Fahrer unter 21 Jahren

Selbst wenn es technisch nicht so kompliziert ist ein Auto zu bewegen - die Vorschrift, dass man nachweisen muss es unter Anleitung gelernt zu haben und im Ansatz zu beherrschen bevor man auf die Welt losgelassen wird macht tatsächlich Sinn. Und man schaue sich nur die Durchfallquoten bei der Führerscheinprüfung an! INTJ haben zwar eine lockere Beziehung zu Vorschriften - weil aufgrund der Mechanik von Gesellschaft und Politik vieles Gesetz wird was eben ganzheitlich betrachtet keinen Sinn macht oder spezieller beurteilt werden müsste - diese Vorschrift macht aber definitiv Sinn. Und wenn man sich die Anzahl der Kreuze an den Eifler Straßen ansieht, dann müsste man auch noch nachbessern. Und es gibt noch tödliche Unfallstellen wo kein Kreuz steht. Das Auto ist eine der ersten Möglichkeiten mit denen Heranwachsende in Kontakt kommen die es ihnen ermöglicht sich aus Leichtsinn und Blödsinn umzubringen - hinter dem Fahrrad. Als ich noch ein kleines Kind war gab es einen Unfall wo zwei Kinder einen Feldweg mit Gefälle hinuntergefahren sind, quer über eine Straße - und in dem Moment kam ein Auto. Tot. Gestern ist mir als Autofahrer dasselbe passiert, da kam eine Gruppe Kinder mit Mountainbikes aus dem Wald, ich habe langsam gemacht, die ersten drei sind schön rechts abgebogen, der vierte ist quer vor mir über die Straße gedonnert. Glück gehabt, wäre ich fünfzehn Sekunden früher losgefahren ...

Das hat dazu geführt, dass meine Mutter mir mein erstes Fahrrad erst mit 14 erlaubt hat. Ich bin auch nicht böse darum, so besehen macht das Sinn. Aber es grenzt halt aus, wenn in der vierten Klasse alle den Fahrradführerschein machen und man ist der Einzige der nicht Fahrrad fahren konnte.

Und Auto zu fahren obwohl man keinen Führerschein hat ist nun wirklich Blödsinn und wenig überraschend wenn es tödlich endet. Und alle die die mitgefahren sind und noch am Leben sind (siehe Botschaft eins) hatten einfach nur Glück. Und jungen Fahrern auch noch Alkohol zu erlauben - da kann man gleich Benzin ins Feuer gießen, da hat der Gesetzgeber endlich mal was sinnvolles getan, wenn die sowieso schon schlechte Selbstkontrolle durch Alkohol noch enthemmt wird. Eigentlich müsste man auch noch was gegen überdimensionierte Stereoanlagen machen, die spielen da bestimmt auch noch eine Rolle. Es sei denn, die einzige zulässige Musik wären Trauermärsche, jedenfalls kein Speed Metal.

Wenn Du schon weißt dass du uncool bist, protestiere wenn man Dich zur Wahl vorschlägt, das ist nur ein schlechter Scherz

Ein weiterer Aspekt der Persönlichkeitspsychologie und genauso umstritten ist die hierarchische Rolle. Aber auch da fresse ich einen Besen wenn da nichts dran ist. Jeder weiß, was eine Alphapersönlichkeit ist: Das sind die Menschen, die nicht anders können als eine dominante Rolle einzunehmen. Dann gibt es die Betas, die zwar keine Alphas sein wollen aber untereinander die Hackordnung bestimmen. Und die Gammas, die keinerlei Ambitionen haben.

Ich bin nichts davon - und so analysiert ist das auch eine Folge der Persönlichkeit. Wenn man sieht was man machen könnte um die Welt zu verbessern dann fühlt man zwar auch eine Verpflichtung in eine Führungsrolle zu kommen um diese Fähigkeit nutzen zu können. Nur funktioniert das eben nicht weil man als Außenseiter nicht wählbar ist. Wahlen basieren auf allen möglichen Faktoren, da spielt Sympathie eine Rolle, Beliebtheit, manchmal Proporz und einiges mehr. Fähigkeiten eher weniger. Was übrigens ein unschlagbares Totschlagsargument gegen die Wahldemokratie ist. Und das ist ein Lernprozess. Selbst wenn man vielleicht zur Wahl vorgeschlagen wird, man sollte nicht davon ausgehen dass derjenige der einen vorschlägt einen auch wählt. Und wenn dann die einzige Stimme die eigene ist ist das mehr als peinlich. Wahrscheinlich muss das jeder INTJ selbst lernen, aber wenn ich einen Rat geben kann: lehne ab, gehe direkt den Weg der am Ende sowieso herauskommt.

Das ist nämlich die Sigma-Rolle. Ein Sigma hält sich im Hintergrund. Er könnte führen, tut es aber nicht. Nur wenn alles derart den Bach runtergeht dass dem Rest des Stammes klar wird dass es nicht funktioniert dann lässt er sich überreden - von selbst eingreifen ist immer mit einem Risiko verbunden nicht akzeptiert zu werden. Und dann wird man wahrscheinlich auch noch ausgebootet sobald die Krise überwunden ist und wieder Zeit für Machtspielchen ist. Das ist alles nicht wirklich schön, aber eben ein Formationsprozess der sich aus der Persönlichkeit ergibt. Wobei sich der Sigma ja nichts mehr wünscht als Teil einer kleinen Gruppe anderer Sigmas zu sein die unabhängig und gleichberechtigt auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Aber andere zu dominieren weil das einem etwas bringt? Vergiss es.

Für INTJ ist es völlig normal vor dem Abitur sein Leben für die nächsten 25 Jahre zu planen und das dann auch genau so durchzuziehen

Das ergibt sich quasi von selbst aus der Zukunftsorientierung von Ni. JustcallmeJon hat es so schön illustriert dass Ni ständig mit Schödingers Katze herumspielt - die Wahrscheinlichkeiten so beeinflusst dass die Katze am Leben ist wenn man den Deckel aufklappt. Der unterbewusste Part von Ni ist der, dass praktisch das ganze Leben, alles was man lernt gespeichert wird und quasi als Black Box diese Beurteilung übernimmt. Oder eben Beispiele serviert. In dem Fall: der Charakter von Trance Gemini aus der Sci-Fi-Serie Andromeda. Sie ist nur scheinbar ein Mensch, in Wirklichkeit lebt sie gleichzeitig in parallelen Universen. Und gibt es zumindest eine Episode in der sie genau das macht und aus den vielen Möglichkeiten (die in der Folge nacheinander ablaufen) die herauspickt bei der die Crew am Ende lebend herauskommt.

Alles andere ist eine logische Folge. Klar habe ich mir in der 11. Klasse vorher ausgerechnet was für eine Abiturnote ich bekommen könnte und dieses Ziel sogar noch etwas übertroffen. Ein wichtiger Faktor ist eben auch, sich selbst halbwegs realistisch einschätzen zu können, das ist auch eine eher seltene Fähigkeit, ohne die aber die ganze Mechanik von Ni nicht funktionieren würde. Wenn man sich selbst für besser halten würde als man ist, dann würde man ein viel besseres Ergebnis projezieren - was dann aber natürlich nicht eintrifft weil man die eigenen Erwartungen nicht erfüllt. Es funktioniert wirklich nur wenn man sich selbst realistisch sieht, mit Raum für Fehler.

Warum sollte man dann auch nicht von Anfang an sein Bestes geben? Klar wäre es in meiner Zukunftslinie egal gewesen was für ein Abitur ich geschrieben hätte. Aber es hätte sich auch anders entwickeln können und da hätte es ziemliches Gewicht gehabt. Was es sicher auch gehabt hat dass ich den ersten Zivijob bekommen habe auf den ich mich beworben habe.

Wenn Du in der Schule uncool warst, rechne nicht damit dass sich später noch irgendjemand für Dich interessiert

Das ist etwas was ich falsch eingeschätzt habe. Die Tragweite ein Außenseiter zu sein. Wie beschrieben - ich kann ja nichts dafür, die Persönlichkeitstypen dürften angeboren sein, man kann nur beeinflussen wie gut sich die Funktionen entwickeln. Ich hätte nur gedacht dass man dadurch dass man zumindest einen Teil dessen miterlebt hat was die restliche Gruppe erlebt hat auch später noch eingeschlossen wird. Das war aber falsch. Nicht dass ich es nicht probiert hätte und versucht habe Kontakt aufzunehmen.

In der Schule beliebt zu sein hat überhaupt keinen Einfluss darauf (höchstens einen negativen) wie erfolgreich man im späteren Leben ist

Dieser ganze Komplex aus Extroversion, Beliebtheit, Anerkennung und allem anderen zieht sich durch ein ganzes Leben. Was mich immer an einfachen politischen Botschaften und Lösungen gestört hat: die Realität macht einem nicht den Gefallen, einfach zu sein, im Gegenteil ist alles äußerst komplex, mit vielen Faktoren die sich gegenseitig beeinflussen. Wenn man also ein Außenseiter, ein Sigma ist, dann hat das natürlich auf der einen Seite einige Nachteile. Wie viele Karrieren sind darauf gebaut, 'dass man einen kennt'. Und wenn man in der Schule sozial erfolgreich war dann kann man auch der Illusion erlegen dass man diese Erfolgswelle ins Berufsleben reiten kann - bis dann das böse Erwachen kommt. Aber man darf nie vergessen, dass das Berufsleben genauso vielfältig ist. Es überlappt sich mit dem Artikel über das Buch von David Epstein - man muss sich nur einen Job suchen in dem man seine Stärken ausleben kann und wo die Schwächen nur eine geringe Rolle spielen.

Wenn Du vielfältige Interessen hast, dann suche Dir einen Job in dem Du sie auch ausleben kannst

Ich war in der einzigartigen Situation, eben dieses gut entwickelte Se zu haben und eben noch dazu von Ni getrieben diese Neugier und das Bestreben so viele verschiedene Sachen machen zu wollen und zu können. Während meiner Lehrzeit als Einzelhandelskaufmann - wie langweilig - konnte ich davon nicht viel umsetzen, da musste man sich ja sogar den Schraubenzieher erkämpfen um mal einen Griff anschrauben zu können. Ein Vorgeschmack darauf, wie stark segregiert das Berufsleben heute ist. Auch wenn es keinen Sinn macht - wenn ich heute noch mal davor stünde würde bei mir niemand eine Küche verkaufen der sie nicht auch selbst montieren könnte. Weil er dann manches nicht planen würde was sich so einfach nicht oder nur extrem schlecht montieren lässt.

Aber zumindest habe ich damals schon angefangen mich um den Firmenserver zu kümmern. Und dann im Familienbetrieb - in dieser Größenordnung bleibt dir gar nichts anderes übrig als alles zu können. Wenn man sich ausrechnet was das alles gekostet hätte was ich selbst gemacht hätte - es wäre aus Kostengründen gar nicht gemacht worden. Und das setzt sich ja bis heute fort: über das Internet verkaufe ich Ersatzteile die es sonst nirgendwo gibt - weil ich sie selbst herstelle. Zuerst nur über eine Seite und Bestellung per Mail. Jetzt bin ich dabei einen richtigen Shop zu erstellen und selbst wenn ich ein kommerzielles Modul verwendet habe - das hat alles andere als so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe. Lässt man sich das machen ist es entweder so schlecht wie es aus der Packung kommt und halbwegs bezahlbar. Oder man bekommt es so wie man es will - und dann wird es furchtbar teuer. Man rechne mal aus was ein Webdesigner für drei Wochen Programmierarbeit kostet. Für mich war es lustige Knobelei die Bugs suchen zu gehen und ich habe wieder so viel dabei gelernt, genug um zur Not einen Job in der Branche anzunehmen.

Nein, in der Corporate World wäre das mit mir nichts geworden, gezwungen zu sein in einem engen Graben zu hocken und genau das zu machen für das man ausgebildet wurde - nein danke.

Es war richtig, die Verkäuferkarriere einzuschlagen, im Verkauf gezwungen zu sein auf andere Menschen zuzugehen entwickelt die Persönlichkeit zum Positiven

Das ist der zweite große Grund warum meine damalige Entscheidung richtig war - und ich habe mir die Frage oft genug gestellt. Wie gesagt - die Persönlichkeit ist angeboren. Was aber offen ist: wie man seine Funktionen entwickelt und welche Fähigkeiten man sich aneignet. Und ich kann nur sagen: obwohl ich am Anfang unglaublich schüchtern war und sich die autistischen Züge so stark bemerkbar gemacht haben - jahrzehntelange Erfahrung im Verkauf hilft das zu kompensieren. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie viel Angst ich hatte als ich während der Lehre bei der Konkurrenz die Öffnungszeiten per Telefon erfragen sollte. Oder die legendäre Episode als ich in Person 'spionieren' und als falscher Interessent ein Angebot für ein Schlafzimmer einholen sollte. Weil ich mich im Modell vertan habe und alles anders war als ich in Erinnerung hatte - jedenfalls habe ich mich so ungeschickt angestellt dass man mich gefragt hat für welchen Konkurrenten ich arbeite. Peinlich, peinlich. Aber alles Erfahrungen die dazu führen, dass ich eben jetzt ungezwungen auf andere Menschen zugehen kann. Und sie auch zu Tode reden kann. Als es damals darum ging gegen die Elektroschrott-Richtlinie zu klagen habe ich mich durch die ganzen Möbelhäuser telefoniert, mit den Chefs gesprochen und eine Unterstützergruppe zusammengebildet die sich die Kosten geteilt hat. Nicht schlecht für einen Autisten.

"Normale" Menschen haben notorische Probleme damit irgendetwas von sich preiszugeben, zumindest öffentlich. Anonym - es gibt genug Trolle

Das dürfte auch eine Folge unserer von Extrovertierten dominierten Welt sein. Weil ja zumindest ein Teil der Introvertierten sich ja anpasst und deren Regeln befolgt. Und die heißen eben: am wichtigsten ist wie man wahrgenommen wird. Und sobald man etwas von sich erzählt läuft man ja Gefahr, dass das jemand negativ auffasst. Also macht man es erst gar nicht. Das ist zumindest meine Erklärung für das Phänomen dass es so etwas wie diesen Blog praktisch sonst überhaupt nicht gibt. Man könnte sich ja angreifbar machen und schlecht darstehen. Also alles unter der Decke halten. Die Krönung war ja der andere Fotograf auf der Kappensitzung: "Wo kann man die Bilder schauen?" "Was? Dann könnte die ja jeder sehen!"

Die Tatsache dass diese Zurückhaltung verschwindet sobald die eigenen Äußerungen nicht mehr an die eigene Person gekoppelt sind (die Anonymität des Internets!) spricht dafür dass meine Vermutung stimmt.

Der ganz große Vorteil dabei, so Introvertiert zu sein wie es eben nur geht ist eben der, dass das Selbstbild von anderen nur minimal beeinflusst wird. Wenn dich jemand herunterputzt dessen Meinung man schätzt - das tut auch mir weh. Aber alle anderen? Können mich mal. Man tut was nötig ist, aber eben nur um es sich nicht unnötig schwer zu machen. Und darüber hinaus? Ich stehe zu dem was ich gemacht habe. Wenn ich hier preisgebe, in welche peinlichen Situationen ich mich manövriert habe und welche dummen Fehler ich gemacht habe - all das ist Teil meiner Persönlichkeit, hat mich zu demjenigen gemacht der ich heute bin und es gibt keinen Grund das totzuschweigen.

Und bei meinen Negativseiten ist das genauso. Das sind Eigenschaften für die ich einfach nichts kann - wie der Autismus oder eben der Persönlichkeitstyp. Und daraus resultiert dann auch die abgründig schlechte Sozialkompetenz. Ich habe getan was ich konnte - siehe oben die Verkaufserfahrung - und darauf bin ich stolz. Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Persönlichkeitstheorie ist ja eben der, dass es bipolare Faktoren sind, mit anderen Worten: man kann aus zwei Ausprägungen nur eine haben, für die Gamer: man hat eben nur so viel Skillpunkte. Auch wenn es öffentlich anders dargestellt wird: den Supermenschen der alles kann kann es überhaupt nicht geben. Und vielleicht ist es gerade diese Erkenntnis die dazu führt dass das Modell in der breiten Öffentlichkeit so abgelehnt wird. Weil es sich nicht wie bei mir wie eine Befreiung anfühlt sondern als würde man in eine Schublade gesteckt und man könnte der Supermensch nicht werden den man sich vorstellt.

Es wäre natürlich viel schöner wenn ich tausend Menschen kenne die mich alle mögen und von denen sich immer welche finden wenn man jemanden braucht. Ich musste mehr als eine Ambition begraben weil man dafür Mitmacher gebraucht hätte, die sich aber nicht finden ließen. So richtig bewusst wird einem das erst wenn man es bei anderen sieht denen es ähnlich geht: Yuka Miniamisawa. Auf der einen Seite ist es toll, dass das Mädchen Jump im Alleingang covern kann: Singen, Keyboard, Schlagzeug und Bass spielen kann. Auf der anderen Seite auch traurig - denn so was macht man wohl nur, wenn man niemanden hat mit dem man das zusammen machen kann.

Wenn Du mit anderen Menschen reden willst - sei hartnäckig, irgendwann können Sie nicht mehr weglaufen

Das ist dann auch so eine der Eigenschaften die ich mir einfach erarbeitet habe. Es gibt mehrere Möglichkeiten als Verkäufer erfolgreich zu sein. Die eine ist der sprichwörtliche Staubsaugervertreter, der seine Kunden emotional anspricht, oder die Strategie die die Luxusmarken fahren. Nicht schwer zu erraten dass das für mich niemals funktionieren würde. Was aber hingegen sehr gut funktioniert hat war es über die Kompetenzschiene zu machen. Ich kann das was ich mache und wenn man das über drei, meistens vier Stunden am Stück demonstriert hat, jede Option durchgegangen ist und jeden Einwand behandelt hat dann sind die meisten einfach weichgekocht und unterschreiben. Weil man es geschafft hat, sich zuerst selbst zu verkaufen, dass den Kunden klar wird dass ich das kann was ich mache und dass ich es gut mache. Und wenn man dann auf einer Veranstaltung ist wo man es mit Fremden zu tun hat die aber nicht so wirklich mit dir reden wollen - wenn man lange genug bleibt bis sich die Gesprächskreise enger ziehen dann wird es immer schwieriger dich zu ignorieren.

In anderen Situationen hat es auch sehr gut funktioniert sich zu einer Gruppe dazuzustellen, mitzuhören und sich im richtigen Moment mit einem guten Argument oder Anekdote einzubringen. Da habe ich schon die tollsten Gruppen mit infiltriert.

843 Facebook-Freunde zu haben schützt nicht davor im entscheidenden Moment einsam zu sein

Und man darf niemals vergessen, dass dieses System des 'sich kennens' sehr finicky ist. Sorry für das englische Wort, aber das ist so einer der Fälle ... wenn ich das früher gewusst hätte dann wären meine Fremdsprachennoten nicht so unterirdisch gewesen. Man muss nur genug mit einer Sprache zu tun haben (lesen ist da wohl am einfachsten), dann sieht man das Wort und kennt das Konzept für das es steht. Von ganz alleine. Vokabeln büffeln hat bei mir nie funktioniert. Jetzt passiert es mir immer wieder, dass ich in einer Situation bin und es gibt dafür einfach kein passendes deutsches Wort, dafür aber ein englisches. Auf deutsch bedeutet das in etwa das dass man sich darauf einfach nicht verlassen kann, es einen im entscheidenden Moment im Stich lässt. Natürlich hat man viel mehr Leute die man kennt und ansprechen kann, aber tatsächlich etwas für dich tun werden sie nur wenn es auch die richtige Motivation gibt. Das ist bei Introvertierten auch wieder anders. Da mag man nur sehr, sehr wenige Freunde haben. Aber dabei geht es um tiefere Verbundenheit, für diese macht man etwas auch wenn es für einen selbst keinen direkten Vorteil verspricht. Und mit den Menschen die ich 'einfach nur kenne' ist mir genau das so oft passiert - wenn es darauf ankommt machen sie sich dünn.

Wobei das auch wiederum von diesem System gesteuert ist: je besser du vernetzt bist, desto weniger trauen sich die Menschen dich stehenzulassen. Es geht dabei nicht um Loyalität, sondern nur um das eigene Ansehen. Und wenn derjenige den man stehen lassen will introvertiert ist - das hat keine sonderlichen Konsequenzen, das ist wie die Leute am Pranger mit faulem Gemüse zu bewerfen.

Brände brechen meistens wegen menschlichem Versagen oder wegen defekten Heizgeräten oder Akkus aus

Das ist jetzt ein brualer Bruch im Erzählstrang, entstanden durch die chemische Reinigung. Weil aber die folgenden gerade so wichtige Botschaften sind will ich sie eben nicht unter den Tisch fallen lassen. Es gibt die herausragenden Beispiele von Eltern, deren Kinder entweder auf die schiefe Bahn gekommen sind oder durch Leichtsinn und Dummheit ums Leben gekommen sind und das nicht totgeschwiegen haben, sondern an die Öffentlichkeit gegangen sind damit sich ihr Schicksal möglichst nicht so wiederholt. Aber gerade das benötigt im Hinblick auf die Extrogesellschaft natürlich besonders viel Mut weil man sich damit exponiert, in Realität wird da meistens der Mantel des Schweigens ausgebreitet und niemand macht etwas dagegen.

Die Statistiken für Brandursachen sind da etwas irreführend - Elektrizität steht an erster Stelle, gefolgt von menschlichem Fehlverhalten. Aber Elektrizität ist wohl nicht ein Fehler in der Hauselektrik (auch wenn glaube ich mal in Bitburg ein Baumarkt deswegen abgebrannt ist) sondern entweder Handyakkus oder defekte Geräte mit Heizfunktion. Die allseits beliebte Heizdecke für Senioren taucht ständig bei den Brandursachen auf, meistens mit Todesfolge, deshalb:

Rauchmelder retten Leben (hielt ich vorher auch für unnötig)

Die ersten Rauchmelder die ich installiert hatte brauchten alle paar Nase lang eine neue Batterie, dann habe ich es irgendwann gelassen. Weil ich auch der Meinung war dass man merkt wenn es brennt. Beziehungsweise was soll denn auch brennen? Da ich aber verschiedene Geräte vor meinem Bett liegen habe die Akkus enthalten - sollte da tatsächlich mal einer nachts durchgehen dann erhöht ein Rauchmelder meine Chancen auf ein Überleben deutlich. Da es die Dinger jetzt auch mit Langzeitbatterien gibt gibt es keinen Grund mehr keinen aufzuhängen, mal abgesehen davon dass es jetzt auch Vorschrift ist. Im Umkehrschluß: wer keinen aufhängt, gegen die Vorschrift und den gesunden Menschenverstand verstößt braucht sich nicht zu wundern wenn er am nächsten Morgen aufwacht und tot ist.

Mir geht es hier um die Botschaften, und das ist eine davon die zumindest im Prinzip Leben retten kann. In dem Fall ist es mangels Masse zwar unwahrscheinlich dass sich jemand nach dem Lesen dieses Artikels einen aufhängt und es dann tatsächlich brennt. Aber auf der anderen Seite - die Mythbusters haben damals die Folge gemacht in der sich Adam Savage in einem Auto im Wasser versenken ließ um den Mythos zu testen dass man sich nur retten kann indem man wartet bis das Auto komplett vollgelaufen ist. Das stimmte - und man kann sich seine Reaktion vorstellen als er irgendwann eine Zuschrift von jemandem bekommen hat der mit dem Auto ins Wasser gefallen ist und sich deswegen retten konnte weil er die Folge gesehen hat.

Rauche niemals im Bett

Für mich stellt sich die Frage ja überhaupt nicht. Rauchen ist schädlich, deshalb sollte man es lassen. Und wenn man schon raucht, sollte man es auf dem Balkon machen. Ich hatte meine Erfahrungen mit dem Hochwasser, wo alles, selbst wenn es nicht direkt kaputt war durch und durch mit dem Schlamm überzogen wurde. Den Schlamm kann man wenigstens noch relativ gut abwaschen. Aber jeder der mal einen Raucherhaushalt renoviert hat - diesen Belag bekommt man praktisch gar nicht mehr ab. Und das ist im Prinzip genauso doof als würde man seine Sachen freiwillig zerstören, der Wiederverkaufswert sinkt drastisch, selbst bei Ebay kauft das Zeug doch keiner mehr. Also lass es bleiben. Wie war das mit den Brandursachen? Zündquellen und offenes Feuer sind immer gefährlich und können außer Kontrolle geraten. Als Kind wollte ich mal einen Vertrag feierlich verbrennen und war so dumm das auf meinem Schreibtisch zu tun. So wie im Film halt: Festhalten und anzünden. Das gab aber viel mehr Flamme als erwartet, ich musste das brennende Blatt loslassen und die Vorhänge vom Etagenbett waren direkt daneben. Aber wenigstens (Ni!) war ich so schlau, vorher auch noch ein Glas Löschwasser geholt zu haben, für alle Fälle ... Meinem Onkel ist das mal beinahe passiert dass er mit der brennenden Zigarette im Bett eingeschlafen ist - das kann ganz schnell sehr schief gehen - und das bezieht noch nicht einmal alle anderen Möglichkeiten ein die außer Müdigkeit die Aufmerksamkeit verringern. Man kann mit Feuer nicht aufmerksam genug sein.

Alkohol ist ein schlimmeres gesellschaftliches Phänomen als öffentlich wahrgenommen

Ich will aber die Welt besser machen, und meiner Meinung nach darf man manches nicht totschweigen. Die Verlockung ist natürlich da, aus den ganzen oben genannten Gründen. Da aber die Gesellschaft über persönliche Bezüge, über menschliche Schicksale funktioniert um irgendetwas zu bewirken und abstrakte Warnungen ihr Ziel nie erreichen wäre es so wichtig, den Schicksalen auf diese Art noch ihren Sinn zu geben. Wenn man an den NS-Widerstand denkt denkt man an Stauffenberg und die Geschwister Scholl. Denkt man an AIDS, an Freddy Mercury. Denkt man an Radioaktivität - die Feuerwehrleute von Tschernobyl. Und so weiter.

Deshalb sind solche Coming-Outs wie das von Mimi Fiedler so wichtig: aufzuzeigen wie Alkohol vielleicht nicht die Gesellschaft, aber zumindest Einzelschicksale zerstört. Weiter oben habe ich beschrieben dass nicht damit anzufangen ein Stoff ist für den es jede Menge Rückgrat benötigt, will man sich nicht ins gesellschaftliche Abseits manövrieren. Und das fiese an Drogen aller Art ist eben das dass es viel einfacher ist damit anzufangen als damit aufzuhören.

Ich bin der Meinung, dass eine Verbotsstrategie nicht funktioniert, dass hat die Geschichte gezeigt. Wobei die Unterscheidung zwischen 'harten' und 'weichen' Drogen keinen Sinn macht. Es gibt nur gesellschaftlich anerkannte Drogen und die Drogen der Randgruppen. Zwischendurch hatten die Maßnahmen beim Rauchen ja Erfolg, es wurde gesellschaftlich immer mehr geächtet - nur damit die Zahlen jetzt wieder steigen.

Und wenn jetzt praktisch jeder mit Alkohol in der Jugend in Berührung kommt - dann wird es Glücksache wer davon loskommt und wann und wer nicht. Und ich respektiere alle Drogenkonsumenten die den Willen und die Disziplin hatten um davon wieder wegzukommen.

Wenn man was dagegen tun will - dann ist der einzig sinnvolle Weg es an Einzelschicksalen festzumachen und Aufklärung zu betreiben. Für alle Drogen. Und daran zu arbeiten dass die im Moment noch "coolen" Drogen einfach uncool werden. Bislang reicht die Aufmerksamkeit dafür noch nicht, täglich werden Schicksale durch Alkohol zerstört und dann findet ein Fastnachtsumzug statt bei dem Schnäpse verteilt werden und die zerborstenen Schnapsflaschen am Tag danach auf der Straße liegen. Und ich wüsste mal gerne ob auf der Beerdigung von Harald Juhnke Schnäpse ausgegeben wurden. Wie abgrundtief schlecht kann eine Gesellschaft sein deren Lösung für diese Tragödien einfach darin liegt wegzuschauen?

Der fehlende Werkstolz, Menschen denen egal ist was sie eigentlich jeden Tag arbeiten ist viel verbreiteter als ich gedacht habe

Mit dieser Frage habe ich mich lange beschäftigt. Weil ich es selbst nie verstehen konnte. Wie gesagt: als INTJ sieht man die möglichen Pfade die die Zukunft nehmen kann und es kommt praktisch nie vor dass die Zukunft besser wird wenn ich etwas hinschludere. Es gibt Ausnahmen wie Provisiorien, bei denen die Zeit einfach ein Faktor ist - besser Schrott der Scheiße aussieht und barely funktioniert, aber eben da ist als die Superlösung die nie kommt. Aber im allgemeinen - ich gebe immer mein Bestes und wenn nicht, dann zerfleische ich mich nachher selbst darüber.

Und damit sind wir zurück bei den Typen: was für mich selbstverständlich ist ist für mich eben so unglaublich schwer zu fassen - dass dies für viele andere eben nicht gilt. Schreibe ich eine Klassenarbeit, dann will ich die natürlich so gut absolvieren wie es möglich ist. Bei meiner Lehre: dasselbe, da war ich auch unter den Jahrgangsbesten. Bei einem INTJ gibt es zwar eine Einschränkung: Effizienz. Der klassische Streber, der stundenlang büffelt war ich nie. Die vier Punkte in Französisch waren nicht toll, aber den nötigen Aufwand um da eine ordentliche Note zu bekommen war es mir nicht wert und am Ergebnis hatte es nur marginalen Einfluss - ich wusste ganz genau dass ich deswegen nicht durchfallen konnte.

Deshalb kann Gandalf ja auch kräftig rauchen und trotzdem ein glaubhafter INTJ sein. Der Typ ist ein Halbgott und Zauberer, für ihn ist es völlig scheißegal weil es keine Folgen hat und Rauchringe zu blasen ist ja eine amüsante Fähigkeit. Mal abgesehen davon dass er ein schlechtes Vorbild ist.

Aber immer sein bestes zu geben ist eben nicht der Standard. Warum gibt es so viele Studienabbrecher? Studentenpartys sind nicht umsonst berüchtigt. Ich weiß jetzt nicht, ob dieses Phänomen in den letzten Jahrzehnten schlimmer geworden ist oder nur einfach stärker wahrgenommen wird, aber zumindest für meine Firma war es ein Problem. Wenn die Handwerker suboptimal arbeiten, nicht weil sie es nicht besser könnten, sondern weil sie es nicht besser wollen. Weil andere Dinge wie der Feierabend wichtiger sind. Und es ist schockierend zu beobachten wie verbreitet diese Einstellung ist. Nur wie will die Menschheit den Karren aus dem Dreck ziehen wenn sich keiner wirklich Mühe gibt?

Wenn Du damals schon nicht dazugepasst hast, dann wird das jetzt auch nicht anders sein

Nach diesem laaaangen Artikel nähere ich mich dem Schluss (Ahhhh...). Persönlichkeitstypen sind also zwar nicht in Beton gegossen, eine Entwicklung findet definitiv statt. Die Theorie besagt, dass in der Jugend nur die ersten zwei Funktionen aktiv sind und im späteren Leben die tieferen Funktionen entwickelt werden. Gerade bei INTJ mit Ni und Te bedeutet dass, dass sie in der Jugend noch viel extremer sind und für diese Entwicklung lange brauchen. Ich sehe an mir selbst sehr gut wo ich mich hinentwickelt habe, gerade bei der Kommunikation.

Nur - es ist eine Illusion zu glauben, dass wenn man vor 25 Jahren nicht in eine Gruppe gepasst hat dass das jetzt auf einmal anders ist. Und das ist der einzige Punkt der auf der Kontraseite meiner Karriereentscheidung steht: die Wissenschaft hat eine andere Zusammensetzung der Persönlichkeitstypen. Was in der Gesellschaft selten ist, ist dort in der Überzahl. Dort wäre ich kein Außenseiter gewesen, sondern einer von vielen. Wie erwähnt - damit verschwindet das Kommunikations - und Außenseiterproblem. Und ich werde mich immer fragen ob es das wert gewesen wäre auf die anderen Vorteile zu verzichten.

Doppelmoral überall

Es gibt dafür ja ein Sprichwort: 'Wasser predigen und Wein trinken'. Einer der großen Vorteile meines Typs ist ja rational, konsequent und logisch zu sein. Deswegen lüge ich auch praktisch nie, und das auch nicht nur weil man es mir direkt ansehen würde. Weil aber die restliche Welt so auf den Anschein bedacht ist wird dafür gelogen dass sich die Balken biegen. Der ganze Erfolg der Populisten in den sozialen Netzwerken beruht darauf, dass nicht nur Inhalte geteilt werden die Lügen sind, sondern dass die Inhalte auch noch weiterverbreitet werden wenn man weiß dass es Lügen sind. Wie jetzt am Beispiel von Fox News. Oder eben: man findet etwas nicht gut, meint dass man etwas nicht so schreiben darf - und handelt entgegen dieser Anschauung indem man den Inhalt weiterverbreitet. Also genau das macht was man im gleichen Atemzug kritisiert. Und natürlich könnte man zurückverfolgen von wo diese Nachrichten ihren Ursprung hatten - nur das da niemand ein Interesse daran hat. In Brasilien hat man das mal gemacht und viel von dem Hass wurde von Bolsonaros Söhnen in die Welt gesetzt.

Wieder so was was ich nicht verstehen kann. Entweder ich halte etwas für richtig, dann stehe ich auch dahinter. Oder es ist falsch und dann sage ich das auch. Die Wirklichkeit ändert sich einfach nicht dadurch dass ich sie mir zusammenlüge. Deshalb ist es ja so wichtig dass Trump für die Big Lie zur Rechenschaft gezogen wird - das hätte fast funktioniert die Wahrheit zu ändern indem man einfach die Lüge zur Wahrheit erklärt.

Isoliert zu sein ist besser als tot

Ein schöner Abschluss. Wenn man mich fragt ob ich glücklich bin - ich würde sagen im wesentlichen ja. Ich habe mich vorhin gefragt ob es etwas gibt für das ich mich schäme, was ich totschweigen würde. Bis eben dachte ich nicht das es etwas gibt. Dann ist mir doch etwas eingefallen. Aber dafür gilt eigentlich das gleiche wie für alles andere: ich habe mich nach Kräften bemüht und dafür muss, darf man sich nicht schämen: nämlich nicht in der Lage gewesen zu sein eine Beziehung zu haben. JustcallmeJon hat diesen Einsamkeitsfaktor auch erwähnt: Weil Ni eben so völlig anders funktioniert - wenn man eine gleichberechtigte Beziehung, bei der man sich gegenseitig versteht haben will dann bleiben nur Menschen mit Ni oder Ne. Und der Autismus bewirkt dass mich Frauen nur anziehen wenn sie Fe haben, Fi (wie bei mir) schreckt ab, da bin ich ehrlich mit mir selbst. Man kann sich vorstellen dass es mit einem Extrovertierten auch schwierig wird. Und dann bleiben eigentlich nur weibliche INTPs. Und der Rest ergibt sich mit einem Blick auf die Zahlen: die sind unglaublich selten, zumindest außerhalb der Wissenschaft. Im realen Leben ist mir trotz aller Bemühungen nie eine begegnet die man hätte anbaggern können (wobei das alles andere als so laufen würde, über INTP-INTJ gibt es schöne Videos auf Youtube). Also ist es zwar nicht schön so isoliert zu sein, aber schlussendlich nicht meine Schuld, wenn ich mich nicht verbiegen will nur um Kontakte zu haben. Was auch auf Dauer mental nicht gesund ist.

Nein, ich stehe zu allen Entscheidungen die ich in meinem Leben getroffen habe. Sie mögen nicht immer richtig gewesen sein, aber in dem Moment unter den Bedingungen war es die jeweils beste Option. Adam Savage hat es in großen Buchstaben auf die zusammenprallenden Lastwagen geschrieben: "Failure is always an option". Es gab auch eine Situation bei der ich mich aus Dummheit hätte umbringen können - als ich versucht habe meinen Dampflokomotivkessel dicht zu bekommen. Der hat zuerst geleckt wie ein Sieb, deshalb war es ausreichend die Reglerwelle einfach nur einzuschieben ohne sie zu sichern, die Dichtungen waren ja geklemmt. Und als der Kessel dann nach tagelangem probieren und nachschweißen dann auf einmal dicht war und den Druck gehalten habe habe ich einfach nicht mehr daran gedacht - bis das Ding mit 20 bar Druck herausgeschossen kam wo ich auch mal den Kopf hatte um in die Feuerbüchse zu schauen. Es gab ein ziemliches Loch im Verputz. In etwa so tief wie ein Schädel dick ist, aber wenn es die Augenhöhle trifft - autsch. Schäme ich mich dafür? Eher nicht, dieser Fehler konnte passieren und war nicht wirklich bodenlose Dummheit und wird sich auch sicher nicht wiederholen.

Aber isoliert zu sein ist immer noch besser als tot, wenn man etwas macht bei dem man weiß dass es nicht gut ist und sich noch dazu verbiegen müsste um mitzumachen.

Und jetzt bist Du dran

Wer sich nach der Lektüre dieses Artikels fragt, was für ein Typ er denn ist und wie das zu den Entscheidungen geführt hat die man getroffen hat: Hier geht es zu dem Test. Den wichtigsten Hinweis liefere ich gleich mit: es funktioniert nur wenn man ehrlich antwortet. Also so wie man wirklich denkt und nicht so wie man gerne wäre. Und noch genauer: wie man unter Stress agiert - ohne Druck fällt es viel einfacher eine Fassade aufrechtzuerhalten. Dann und nur dann kommt auch ein genaues Ergebnis dabei heraus. Bewusst oder unbewusst falsch zu antworten und dann den Test dafür verantwortlich zu machen ist mal wieder typisch.

Und wer noch mutiger ist, darf gerne seinen Typ und seine Erfahrungen hier kommentieren.

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Kommentare

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Irene am :

Hi, du hast oben bei den Ne-Typen die beiden wichtigsten weggelassen, nämlich ENTP und ENFP.

Wieso passen Extrovertierte nicht für dich? Denkst du, dass du dann überall mit hinrennen müsstest? Bei sehr konventionellen Paaren vielleicht (v.a. SJ), weil "man" das so macht. Aber im mittleren Alter haben die Extrovertierten sowieso allerhand Hobbys, Vereine, Ehrenämter ... wenn man darauf nicht eifersüchtig ist, können sie doch öfter alleine losziehen. Viele Extrovertierte wollen es zuhause auch mal ruhiger haben.

Wieso passen für Autisten die Fi-Typen schlecht? Weil man deren Gefühle nicht so gut lesen kann?

Fe wird teils manipulativ genutzt, das ist es ja auch nicht wirklich. ENTPs respektieren aber, wenn man ihnen nicht auf den Leim geht oder eine kluge Herausforderung ist. Und sie sind tolerant gegenüber Eigenheiten, Hauptsache nicht langweilig ...

INTJ und ENxP gelten jedenfalls als gutes Match.

Ich habe MBTI erst vor kurzem wieder entdeckt. Habe früher viel Zeit mit Enneagramm verplempert, schon mit der Typsuche, aber die 6 hat mir wenig Erkenntnis gebracht. Den 7er Flügel habe ich viel später ohne Suchaufwand in einem Aha-Moment bemerkt (war im Urlaub damit beschäftigt, mir einen etwas anstrengenden Nachmittag schön zu denken).

Bei MBTI-Tests kam meistens INFP raus (und einmal INTP) und INFP schien mir zu romantisch, also MBTI damals voreilig abgehakt und beim Enneagramm geblieben. Über die 16personalities-Seite bin ich wieder darauf gestoßen und die Nachbartypen abgeklappert (ENFP, ENTP, ISFP ...) und derzeit INTP.

Stephan Brunker am :

Danke für den Kommentar. Meine Gedanken dazu sind über etliche Artikel verstreut und mein Wissensstand ändert sich auch ständig. Ich lasse inzwischen die Finger von der Unterscheidung zwischen Extrovertiert und Introvertiert, das ist zu verwaschen. Es gibt einmal die Interaktion mit der Umgebung aber da gehe ich auch als ENTJ durch wenn ich das will. Hier habe ich mich mehr darauf bezogen wie das Selbstbild definiert wird und eines der herzzerreißenden Beispiele war die junge Frau die sich im Spiegel nur so sieht wie sie von anderen gesehen wird: Artikel #116: Introversion-Extraversion-schockierend. Wenn ich geschrieben habe dass Extrovertiert nicht funktioniert dann habe ich mich darauf bezogen, ich kann damit nicht umgehen dass alles durch die Linse "wie werde ich wahrgenommen" betrachtet wird, da rollt sich bei mir alles hoch. Ob und wie das jetzt I oder E ist - soll sich jemand anderes den Kopf darüber zerbrechen.

Meine Mutter ist INFP - und daher kenne ich die Probleme wenn Fi auf Fi trifft. Meistens geht es gut, aber man kann sich auch richtig gegenseitig ans Bein pinkeln. Und wehe es geht um Wertvorstellungen, das ist ein Rezept für Katastrophe. Als Mensch toll, für eine Beziehung aus meiner Sicht lieber nein. Im Prinzip habe ich das aber auch bei meinem Date mit der INTJ-Frau in München gemerkt - wenn dann hat es sich über die Fi-Sachen entzündet, zum Beispiel wer die Rechnung bezahlt, da gibt es ja keine rationale Begründung für.

Bei einem Fe-dominanten Typ ist das tatsächlich so dass es manipulativ eingesetzt wird. Im günstigsten Fall ist es einfach nur kryptisch-mysteriös (INFJ den ich kennenlernen durfte), im schlechtesten Fall ... naja. Aber NTP haben Fe rezessiv und das wirkt für mich zu kindlich-naiv als dass es aktiv manipulativ genutzt werden könnte. Man traut ihnen das einfach nicht zu. Nach dem Auto-Modell kommt da ja hin, dass es dann wie ein Kind auf dem Rücksitz ist. Wenn man das Gefühl vermittelt bekommt gemocht zu werden dann ist es wohl ziemlich sicher auch echt. Und Ni / Te ergänzt sich wirklich gut mit Ne / Ti, ein ähnliches Grundgerüst und Interessen mit komplementärem Blickwinkel, von den wenigen Erfahrungen die ich sammeln konnte.

Ich würde aber Enneagramm nicht übergehen, das ist (zusammen mit dem Psychopathie-Faktor) enorm wichtig dabei zu verstehen warum Menschen etwas machen, ihre Motivation. Ich habe ja genug andere INTJ hier aufgezeigt die einfach nur Kotzbrocken sind und auf Ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Ich glaube zumindest da als 5-1 deutlich anders gestrickt zu sein und das macht mich im Moment ziemlich fertig. Ich sehe überall in der Welt wo meine Ideale mit Füßen getreten werden, wie man es besser machen könnte dass alle Menschen in Frieden, Freiheit und Fairness miteinander leben könnten und das ich absolut nichts dagegen machen kann und es mit ansehen muss. Als INTJ-Psychopath hat man diese Probleme definitiv nicht.

Ich finde das nur traurig dass so viele Menschen von dieser Psychologie nichts wissen wollen, aus Angst in eine Schublade gesteckt zu werden. Ich sehe hingegen grundsätzliche Parallelen zwischen 8, 16 oder 32 verschiedenen Kombinationen der Denkfunktionen und darüber hinaus eine enorme Bandbreite an anderen, davon mehr oder weniger unabhängigen Faktoren. Und im großen dann die Effekte die durch die Verteilung der Typen in der Gesellschaft entstehen - ohne NF-Typen gäbe es zum Beispiel praktisch keine Kunst.

Irene am :

Okay, vielleicht ist das manipulative Verhalten nicht ganz so gesunder ENTPs anderswo verankert als speziell in Fe. Vielleicht im Überspringen von Ti im extrovertierten Loop. Jedenfalls habe ich das neulich selbst erlebt und den Kontakt zu dem Bekannten beendet.

Im Stressverhalten unterscheiden sich die Intros und die Extros schon sehr, weil sie dann noch einseitiger intro oder extro werden. Bühne, Interview und Date ist natürlich speziell, da präsentiert man sich ja. Wen ich einen Vortrag halte und es Spaß macht, wirke ich vielleicht auch extravertiert.

(Ich habe gerade mal wieder auf Facebook eine Diskussion mit einer Frau, die mir verklickern will, dass meine Sicht auf einen Aspekt eines Themas nicht relevant ist, da in einer kleinen Bubble gewonnen. Sehr seltsam. Meine anderen Beispiele gelten auch nichts. Wahrscheinlich ESTJ, die wollen mich oft bevormunden.)

Stephan Brunker am :

Jeder hat seine persönliche Verantwortung wie er die Werkzeuge die ihm die Natur gegeben hat benutzt. Das müsste im Artikel 182: "Ansprüchlichkeit und Hochmut" stehen. Zuviel ist da genauso schlecht wie zu wenig und um diese Menschen kann man nur einen Bogen machen.

Bei Intro vs. Extro werde ich auch immer ratloser je mehr ich lese. Die Variante die mir am besten gefällt ist ja die des Selbstbildes. Nach Jung handelt es sich um die Beziehung mit dem Objekt, was sowohl eine Person als auch Gegenstände sein können. Allgemein bekannt ist die Variante ob man sich viel und gerne mit anderen Menschen umgibt. Dann gibt es die energetische Definition ob man zum Auftanken alleine sein muss oder die Gesellschaft sucht (überlappt sich wohl mit dem Selbstbild). Und das waren wohl noch nicht mal alle Möglichkeiten.

Und bezüglich der Diskussion auf Facebook: man braucht nicht so weit zu schauen, ich habe hier auch meinen Haustroll der mir klarmachen will dass ich im Brunnen sitze (beziehungsweise mich da selbst hineinverfrachtet habe) und um mich herum nichts wahrnehme oder gleich ganz (Größen)wahnsinnig bin. Diskussion zwecklos.

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