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Party!

Dieses Jahr bin ich der Einladung zum Sommerfest des Einzelhandelsverbands nach Trier gefolgt. Ich bin da mit dem Ziel hingefahren Kontakte zu knüpfen und da ich mit einem Dutzend verschiedener Menschen geredet habe war ich da wohl erfolgreich. Was mir aber wieder aufgefallen ist: Die weitaus meisten haben sich nur mit denen unterhalten die sie bereits vorher kannten. Da ich aber praktisch niemanden kannte konnte ich mich nur voll ins Gefecht stürzen.

Es waren die Vertreter der Politik anwesend und dem FDP-Mann habe ich allen Ernstes gefragt warum denn seiner Partei eine Legislaturperiode völlig ohne liberale Inhalte lieber war als wenigstens ein paar liberale Inhalte in einer Jamaika-Koalition unterbringen zu können. Er meinte dass nicht alle so glücklich über diese Entscheidung waren. Auch sehr interessant war diese Position: Überall sonst in Europa gibt es Bewegung - in Deutschland nicht. Und ohne eine Aufbruchsstimmung packt niemand Reformen an obwohl es dringend nötig wäre, auf vielen Gebieten.

Sehr enttäuscht haben mich die Vertreter der Piraten und da kommen wir wieder zur Persönlichkeitspsychologie. Ich mag zwar introvertiert sein, aber ich bin auch gleichzeitig eine Rampensau und kann mich in der Öffentlichkeit offensiv präsentieren. Das Piratenpärchen wirkte einfach wie bestellt und nicht abgeholt und das dürfte auch der Grund sein warum die Piratenpartei sich so dermaßen selbst zerfleischt hat: Wenn man jede Menge INTPs auf einen Haufen wirft, machen die sich gegenseitig fertig. Wenn man politisch erfolgreich sein will, dann braucht man wählbares Personal in der vorderen Reihe. Und INTs sind nunmal einfach nicht wählbar und die kritische Masse ist wohl auch gering. In der Piratenpartei haben sich diese Charaktere konzentriert und es kam zur Kernschmelze.

Was ich beim (Präsidenten?) der Handwerkskammer seltsam fand: Der Mann ist zwar ein Dr., aber seine handwerkliche Begabung scheint eher mäßig zu sein. Außerdem hat er auch keinen wirklichen Plan wie man dem Fachkräftemangel beikommen will. Die Werbekampagne für das Handwerk scheint es mir nicht so zu bringen, das Problem liegt tiefer: Früher war Handwerksmeister eine hoch angesehene Position gleich nach dem Doktor und Pfarrer, man denke nur an die Meistersinger von Nürnberg. Heute wird ja nur noch Handwerker, wer es trotz der abgesenkten Abituranforderungen es nicht an die Uni schafft. Da muss ein grundsätzlicher Politikwandel her, aber zu Reformen - siehe das FDP-Interview. Das habe ich auch im Zuge einer anderen Recherche herausgefunden, dass wir immer noch eine Zweiklassengesellschaft haben: Im IG-Metall-Tarifvertrag sind Entgeldgruppen festgelegt und solange ein Hochschulstudium deutlich besser honoriert wird als eine mehrjährige Berufsausbildung mit ebenfalls mehrjähriger Spezialisierung, dann wird dieser Trend auch weiter so anhalten.

Das waren so die interessanteren Gesprächspartner, was den Input betrifft. Was ich aber auch gemerkt habe: Ich bleibe trotz allem introvertiert und habe immer wieder mal in einer dunklen Ecke geparkt und mich gesammelt um mich zu erholen.

Und noch eine Randbemerkung zum Fachkräftemangel und der Entlohnung: Ich passe natürlich nicht ins Raster. Ich suche ja Küchenmonteure mit Erfahrung (Ausbildung plus mehrjährige Berufserfahrung). Würde ich selbst den Job machen (was ich kann), würde ich nur als Hilfskraft entlohnt, denn ich hatte so ungefähr zwei Wochen Anlernzeit. Bleibt die Frage, warum ich das dann kann und andere nicht.

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Ich habe ein GeoWissen Sonderheft zum Thema Liebe in die Finger bekommen. Zum einen waren da sehr interessante Erkenntnisse enthalten, wie zum Beispiel dass es zwischen den Partnern eine grundsätzliche Ähnlichkeit und Verständnis geben muss, damit eine Be

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