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Partnersuche und Partnerschaft

Ich habe ein GeoWissen Sonderheft zum Thema Liebe in die Finger bekommen. Zum einen waren da sehr interessante Erkenntnisse enthalten, wie zum Beispiel dass es zwischen den Partnern eine grundsätzliche Ähnlichkeit und Verständnis geben muss, damit eine Beziehung funktioniert. Andererseits mache ich auf meinem Online-Profil wohl alles falsch, weil ich dort jede Menge geschrieben habe und auch beim Anschreiben regelmäßig mehr als die empfohlenen 250 Zeichen verwendet habe. Andererseits habe ich in den letzten Jahren genug zum Thema Persönlichkeiten gelernt um es einfach satt zu sein mich zu verstellen, vorzugeben jemand anderes zu sein als ich bin. Schon alleine weil ich furchtbar schlecht darin bin. Ja, ich lese gerne und bin auch eloquent. Der typische Artikel hier hat so 6.000 Zeichen und das ist ein Umfang der sich noch wirklich gut liest. Ich lese auch die Dossiers in der ZEIT und die sind um ein Vielfaches länger. Ganz zu schweigen von der Romanreihe Tarrin Kael von Fel - das ist eine wahrhaft epische Fantasy-Geschichte mit 3,5 Millionen Wörtern. Zugegeben brauche ich dafür ein paar Wochen, das geht dann nicht mehr auf einen Nachmittag.

Ich suche ja auch immer noch nach anderen INTJ- oder INTP-Bloggern, die sind aber sehr selten und meistens auch nicht dauerhaft aktiv. Und natürlich habe ich mich da durch fast alle Artikel durchgelesen. Ich kann das jetzt nur von meiner Seite aus sagen, aber ich fände das sehr positiv wenn ich die Möglichkeit hätte mit jemandem in Kontakt zu kommen bei dem ich aus einem Blog heraus feststellen kann, dass die Persönlichkeit mit meiner kompatibel ist, man eben gleiche Ansichten hat. Wobei es kaum INTP-Blogger gibt, weil die im Allgemeinen zu sprunghaft sind um so ein Projekt auf die Dauer beizubehalten. Sorry, aber wenn meine Art zu schreiben die Normalos abschreckt, dann ist das eben so und es würde menschlich sowieso nicht passen.

Jetzt ist es wohl auch noch so, dass Frauen ab einem gewissen Alter wohl danach schauen was Männer verdienen und das schreibe ich natürlich nicht so offen. Am Besten ja "wohlhabender Privatier" mit viel Geld und Zeit. Das ist ein zweischneidiges Schwert, denn natürlich will ich nicht wegen meinem Geld genommen werden. "Selbstständiger Kaufmann" klingt wohl auch nicht so vielversprechend, sonst wäre die Absprungquote nicht so hoch. Und wenn ich hier von meinen 100-Stunden-Wochen schreibe, dann ist das wohl auch nicht so positiv. Dabei muss man wissen, dass ich das teilweise auch nur aus Mangel an besserer Gelegenheit mache. Würde sich die Gelegenheit bieten, Zeit in eine Beziehung zu investieren um mit neuen Perspektiven belohnt zu werden, dann würde ich ohne mit der Wimper zu zucken die Firma hintenanstellen, das wäre es mir wert.

Gerade das ist ja mein Kernziel: Jemanden zu finden, der eine ähnliche, kompatible Persönlichkeit hat (also INTJ, INTP oder INFJ) und der mir in Bezug auf meine Fähigkeiten gewachsen ist. Ich hatte es zuletzt bei einer Frau versucht die in ihrem Profil geschrieben hatte, dass ihre letzten Beziehungen sie als dominant bezeichnet hätten. Bitte, gerne. Ich glaube das dazu hier noch ein Artikel fehlt, aber ich bin ein Sigma-Alpha, wenn es nach der sozialen Funktion geht. Ich bin ein Anführer, aber eben nicht in der klassischen Rolle des Alphatiers, dass seine Betas herumkommandiert, die wiederum untereinander um die Plätze auf der Leiter konkurrieren (es gibt noch die Omegas, denen ihr sozialer Status wurscht ist und sich fröhlich unten einordnen). Als Sigma ist man der Einzelkämpfer außerhalb des Systems, der sich darum kümmert dass der Laden läuft. Und wenn das erfordert dass man das Kommando übernimmt, dann macht man das eben - ohne dominant zu sein. Das bedeutet: wenn jemand anderes den Anführerjob haben will und es richtig macht, dann lasse ich ihm gerne den Vortritt.

Die Crux an der Sache ist wohl einfach die, dass diese Vorgabe (obwohl, siehe oben, primär notwendig ist) die Zielgruppe wohl mächtig einengt und ich alleine deshalb wohl kein Glück habe. Wie groß ist der Anteil von den genannten drei Persönlichkeitstypen bei Frauen? Zusammen vielleicht drei Prozent. Wie viele davon sind intelligent und eloquent genug um zum Beispiel mit so einem Artikel klar zu kommen (angesichts überwiegend leerer Profile)? Und wie viele haben einen Sinn für Ästhetik (man schaue nur auf die Fotos in den Profilen)? Wenn jemand auf eine für meine Verhältnisse erschreckend kurze Nachricht nur mit ein-Satz-Antworten zurückschreibt - das kann nichts werden. Und dazu kommt noch, dass ich glücklicherweise ja kommunikativ bin und mich sowohl die Standpunkte anderer Menschen interessieren als das ich auch Informationen über mich selbst frei kommunizieren kann. Ohne eben diese zweiseitige Kommunikation funktioniert keine Beziehung (Antwort auf "ich habe genug von mir erzählt, schreib mal über Dich" : "Hmm"). Stelle ich mich auf einen hohen Sockel? Ich glaube nicht. Um diesem Anspruch gerecht zu werden muss man ja nur ein ordentliches Foto von sich machen und ein paar Tausend Zeichen über sich selbst schreiben. In meinem Alter sollte man wahrhaft genug erlebt haben damit das einfach ist. Wir sind ja keine vierzehnjährigen Teenager mehr.

Vor diesem Hintergrund treten alle anderen, für oberflächliche Menschen ach so wichtigen Kriterien zurück. Haarfarbe? Oberweite? Größe? Völlig egal. Gewicht und Rauchen - nicht ganz. Da Willenskraft zu den Kriterien zählt und man damit weder einer Sucht verfällt und seine Wunschfigur mit etwas Disziplin erhält spielt das wohl eine Rolle. Aber eben nicht unbedingt: Da mit die wichtigste Erkenntnis aus den Persönlichkeitstypen ist: "du kannst nicht alles haben" bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass man für die Spontanität und den Einfallsreichtum eines INTP eben einen Abschlag bei der Zielstrebigkeit hat, genauso wie die emotionalen Fähigkeiten eines INFJ auf Kosten des technischen Verständnisses gehen. Wenn man das so total verallgemeinert.

Ich weiß auch mittlerweile, dass gerade IN-Frauen sehr lange brauchen um eine Beziehung zu einem anderen Menschen aufzubauen. Das geht mir ja auch nicht anders und ich bin deshalb auch gerne bereit, die dafür nötige Zeit zu investieren. Das beruht aber auch auf Gegenseitigkeit. Wenn man es nicht langsam auf sich zukommen lässt und andere an sich heranlässt, kann kann es ja gar nicht so weit kommen. Das dürfte leider auch ein Problem für einen Teil der Zielgruppe sein. Ich denke da nur an die Frau aus Stuttgart, die mich zuerst mit einem spontanen Anruf überrascht und dann vor dem persönlichen Treffen gekniffen hat. Oder jene aus Köln, die mir nach dem ersten Date einen Korb gegeben hat. So schnell konnte ich mir jedenfalls keine Meinung bilden.

Erwarte ich zu viel? Einfach nur jemanden zu haben - sorry, aber dafür ist meine Leidensfähigkeit nicht ausgeprägt genug. Wenn ich Sex haben wollte, geht das mittlerweile am Rastplatz der Bundesstraße. Sich gleichberechtigt zu ergänzen, ohne das ein Partner der Dominante ist, sich gegenseitig neue Perspektiven zu öffnen, sich gegenseitig zu verstehen, das sind für mich die wichtigen Werte innerhalb einer Partnerschaft. Ob ich diese finden kann? Es sieht leider nicht gut aus, aber die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt.

Trackbacks

INTJBlog.de am : Partnersuche, die x.te

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Ich habe auf dieser Seite ja schon seit einiger Zeit Matomo mitlaufen um zu sehen was denn überhaupt gelesen wird. Im wesentlichen kann man sagen, dass dies wirklich ein privates Tagebuch ist - wenn die meisten Artikel über ein Jahr zusammen eine Handvoll

Kommentare

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M.W. am :

Hallo Stefan,
kann deine Ausführungen als INFJ Mann nur unterschreiben. Mit kleinen Unterschieden ist das doch sehr ähnlich zum INFJ. Habe eine INTJ Frau mit der ich aber nicht glücklich bin. Leider sind wir schon recht lange zusammen und ein "zurück" wir sehr schwer und schmerzhaft sein. Ich bin mir nicht sicher ob ich es schaffe mich von ihr zu trennen. Meiner Meinung nach passen INFJ und INTJ nur bedingt für eine (romantische) Beziehung zusammen. Die mittleren Funktionen sind ein unüberwindliches Hindernis. Einfach gesagt nimmt man sich bzgl. Denken und Gefühl nicht wirklich ernst, was langfristig sehr frustrierend ist. Die Ego-Funktion harmoniert aber perfekt miteinander.
Bin (theoretisch) der Meinung, dass für deinen Typ eigentlich nur der ENFP infrage kommt. ENTP und INTJ sind aber sicher auch gute bis sehr gute Partner. INFP funktioniert nur in wenigen Punkten sehr gut und wird aber kurzfristig auch in die Hose gehen. Ich selbst stelle mir gerade die Frage wie man diese ewige Suche nach einen passenden Partner abkürzen kann (Partnerbörsen?!). Es ist ja schon schwer genug einen Intuitiven Menschen zu finden, da die scheinbar alle Zuhause hocken...von ansprechen will ich gar nicht erst anfangen. Als Typ erkennen könnte ich recht schnell wer mir gegenübersteht. Bin der Meinung wenn das Grundgerüst, also der richtige Typ, passt ist das schon mal ein gutes Fundament. Unterschiedliche Erziehung Umwelteinflüsse usw. erschweren das zusammenfinden aber sicherlich auch noch.
Wünsch dir noch viel Spaß mit dem Blog und Erfolg die richtige Partnerin zu finden

Christine am :

Ich liebe euren Dialog????

Stephan Brunker am :

Hallo M.W.,

vielen Dank für den Kommentar! Ich habe mich zwischenzeitlich mal über ein verlängertes Wochenende in München mit einer INTJ-Frau getroffen. Es spielen da viele Faktoren eine Rolle, ich glaube aber inzwischen zu wissen dass Extroverted Feeling für mich eine Rolle spielt. Außerdem habe ich ein Problem mit Extrovertierten, also bleiben nach dem Ausschlussprinzip nur INTP und INFJ übrig. Meine Mutter ist INFP und auch da kann ich sagen: funktioniert nicht. Austauschen können wir uns prima und das Chaos kann ich auch tolerieren, aber die doch ganz andere Denkweise mit primärem Introverted Feeling ist schwierig. Und bezüglich Partnerbörsen: Ich suche mir gezielt diejenigen aus, die am ehesten einem solchen Typ entsprechen (in Grenzen kann man das einem Foto ansehen) und schreibe auch in Bezug auf Charaktertypen an. Meiner Erfahrung nach kann ich da bei IN..s immer Interesse wecken, die haben alle das gleiche Problem sich anders zu fühlen als der Rest und das gibt eine interessante Erklärung. Ich bin ja auch auf MBTI über eine Angabe in einem Profil gestoßen, vorher dachte ich auch ich sei nicht normal ..

M.W. am :

Deinen letzten Abschnitt hat meine INTJ-Frau im Prinzip genauso erklärt. Denke auch, wenn man sich mal "gefunden" hat ist es einfach und man fühlt sich Zuhause.
Richtig, INTP hatte ich vergessen. Da sehe ich aber eine zu starken Hang zu theoretischen/technischen Themen und zu wenig Handeln. Als Kumpel zum philosophieren aber sehr gut geeignet.
Meine Frau hat leider die Illusion, dass ihr genau ein INFP das geben kann was ihr fehlt. Deine Aussage und meine Vorahnung sagen aber was anderes. Mich würde sehr interessieren was du mit Denkweise des intr. F meinst?
Sorry übrigens das ich hier überall meinen Senf dazugebe. Hat sich einiges an Erkenntnis aufgestaut was raus musste...;-)

Stephan Brunker am :

Ich finde es toll jemanden zu treffen der sich für diese Themen interessiert und was dazu sagt. Gerne auch per Mail (im Impressum). Für einen INFP findet alles über Emotion statt und jegliche Kritik wird immer persönlich wahrgenommen, während es für einen INTJ überhaupt kein Problem ist über etwas zu diskutieren ohne es direkt persönlich zu nehmen. Auf der Gegenseite wäre ich zu emotionslos zumindest für diesen INFP (mag ENTPs). Es hängt aber sehr davon ab, was man im jeweiligen Partner sucht. Es gibt viele mögliche Kombinationen die funktionieren können, aber nicht alle funktionieren für jeden. INTJ-INFJ ist so ein Fall. Ich habe Berichte gelesen wo das super funktioniert, bei dir ist das wohl leider nicht so der Fall. Wo es funktioniert sagt der INTJ: "Er/Sie versteht meine Gefühle besser als ich selbst" und auf der anderen Seite muss der INTJ aber auf die Gefühle und Prinzipien des INFJ Rücksicht nehmen.

Was auch noch eine Rolle spielt: Gemeinsame Interessen. Gerade für mich mit einem starken technischen/theoretischen Interesse wäre deshalb INTP eine Option. Witzigerweise hatte die INTJ-Frau die ich kennengelernt habe davon überhaupt keinen blassen Schimmer.

Hannah r. am :

Hallo,
Ich bin Psychologie Studentin und interessiere mich auch schon lange für die 16 Persönlichkeiten, vor allem für die kompatibilität unter den einzelnen Typen, dennoch möchte ich sagen das es sehr schwierig ist ,dating‘ auf Persönlichkeitstypen zu reduzieren, vor allem da es noch gewisse Spektren gibt bei Persönlichkeitstypen und sie manchmal in gewissen Punkten stärker ausgeprägt sind und in anderen etwas weniger, das macht es schwierig so etwas zu pauschalisieren.
Vor allem wenn wir in Richtung Intelligenz gehen hat so etwas oft sehr wenig mit dem Eigentlichen Persönlichkeitstypen zu tun, und intelligente Menschen neigen dazu mehr Interessen zu haben und Leidenschaften für Wissenschaften oder andere theoretische Bereiche zu entwickeln, solche Menschen schätzt du als klassischer INTJ wahrscheinlich sehr, aber die findest du unter vielen Persönlichkeitstypen.
Ich finde es auch schwierig zu sagen das man explizit nach den introvertierten Persönlichkeitstypen sucht, da man als INTJ auch oft von extro Persönlichkeiten ausgeglichen wird, man muss dann zwar differenzieren ob das zusammenwirken funktioniert oder eben nicht, aber wenn es eine extro Persönlichkeit mit viel Einfühlungsvermögen ist, dann funktioniert das wahrscheinlich trotzdem.
Ich persönlich bin ein ENFJ bzw. ein Protagonist, unter unter anderem extrem wissenschaftlich neugierig, Temperamentvoll teils dominant und erwarte von zwischenmenschlichen Beziehung sehr viel da ich hochgradig idealistisch bin und mich auch gerne anderen Menschen hingebe.
Ich würde mich nicht als extrem extro bezeichnen aber ich bin ein sehr präsenter Mensch der eigentlich immer wahrgenommen wird, Protagonisten sind eigentlich auch für ihre Ausstrahlung bekannt, faszinierend und inspirierend auf andere zu wirken (was man aber in keinem Fall pauschalisieren sollte).
Trotz mancher Widersprüchlichkeit, bin ich seit längerem sehr glücklich in einer Beziehung mit einem INTJ, und klar gibt es immer mal wieder Konflikte, aber dennoch ist die Beziehung sehr gut, vor allem was Gespräche über spannende Wissenschaftliche Themen angeht oder auch darin sich gegenseitig auszugleichen und voneinander zu lernen.
Meiner Meinung nach sind gewisse Unterschiede in der Persönlichkeit in Beziehungen oft auch gut, sorgt dafür das man sich zusammen weiterentwickeln kann und das der andere einem auch manchmal seine Defizite aufzeigt, und vermutlich sind solche Beziehungen oft auch intensiver, weil man über Dauer mehr zusammenwächst.
Abschließend will ich dir nur raten dating nicht zu sehr wissenschaftlich anzusehen
Vor allem dich nicht auf gewisse Persönlichkeitstypen einzuschießen :-)

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