Putin - Vultology und die Ni-Fi-Schleife
Im Artikel Putin und MBTI hatte ich vor etwas über einem Jahr ja schon geschrieben dass ich vermute dass er in einer Ni-Fi-Schleife steckt. Mit anderen Worten: anstelle dass er wie normale INTJs seine langfristigen Pläne mit Introverted Intuition macht und dann Extroverted Thinking dazu benutzt um diese in die Tat umzusetzen macht stattdessen Introverted Feeling die Pläne und die Intuition bastelt sich nur die passende Begründung zusammen. Oder eben noch anders: statt brutal rational macht er seine Entscheidungen emotional. Das Auto-Modell von Personalityhacker beschreibt das so schön: statt der Erwachsenen sitzt der zwölfjährige vom Rücksitz auf einmal am Steuer.
Und im letzten Artikel habe ich die Frage aufgeworfen, ob man eine solche Änderung der aktiven Persönlichkeitsfunktionen möglicherweise auch in der Körpersprache erkennen kann? Das faszinierende: man kann und es ist verblüffend. Ich habe dazu dieses Video gefunden: Exklusive: Full Interview with Russian President Wladimir Putin, dies stammt anders als das Video aus dem vorherigen Artikel aus dem Jahr 2021. Ich habe auch noch einen Kreuzabgleich gemacht mit einem Interview was die BILD-Zeitung mit ihm gemacht hat (auch schon etwas älter) und da ist er noch brutal-rationaler. Man kann also davon ausgehen dass es nicht von seiner Stimmung abhängig ist.
Die erste offensichtliche Änderung hat sich sogar ins Gesicht gegraben. Genauso wie ein Schuh dort permanente Falten bekommt wo er immer wieder geknickt wird ist das bei einem Gesicht nicht anders. Der Unterschied: vorher hat Putin die Stirn im ganzen hochgezogen, es gab also breite Querfalten. Jetzt neigt er eher dazu die Stirn zu runzeln, also in der Mitte zusammenzuziehen und deshalb haben seine Falten auch so eine charakteristische Welle bekommen. Und das ist nach dem Codifier 2.0 ein Zeichen für Fi.
Er kann jetzt sogar Lachen:
Das ist auch ein charakteristisches Zeichen für Fi, weil er sich beim Lachen nach hinten bewegt und es ein typisches Muster der Muskulatur gibt, das sieht man an diesem Standbild:
Auf der einen Seite will er lächeln, aber die nach oben gehenden Mundwinkel kollidieren mit dem Nasen - Wagenbereich der fest gespannt ist. Das gibt diese starken diagonalen Knautschfalten. Ich habe es probiert, ich bekomme das nicht so hin - man muss gleichzeitig lächeln und die Nase rümpfen. Zusätzlich werden die Augen zusammengekniffen.
Dann hätten wir ein starkes verziehen der Mundwinkel in einer emotionalen Geste:
Oder diesen leicht schmollenden-pikierten Gesichtsausdruck, man achte dabei besonders auf die Oberlippe:
Und das klassische Hochziehen der Augenbraue:
Das sind alles Mikroexpressionen, die es in früheren Interviews einfach nicht gab. Natürlich sind das nur Momentaufnahmen und vielleicht ist er ja auch nur gut drauf, aber in Verbindung mit seinem veränderten Verhalten spricht das stark für meine These der Fi-Ni-Schleife - das Introverted Feeling bewegt sich auch in der Körpersprache in den Vordergrund, jedenfalls auffallend mehr als vorher.
Dummerweise ist die Beurteilung nicht besonders positiv: war er früher berechenbar - auch wenn einem seine Ziele nicht gepasst haben - so ist er jetzt emotional - und tendenziell unberechenbar. Ich hege ja nur die Hoffnung dass die anderen Personen im Kreml keine Lust auf erweiterten Suizid haben und ihn beseitigen bevor er wirklichen Blödsinn macht (auf den roten Knopf drücken). Aber genauso wie bei einem pubertierenden Teenager oder einem Kindergartenkind was einen Trotzanfall hat bedeutet das trotzdem dass man ihm nicht alles geben kann was er will nur damit er Ruhe gibt. Wobei diese Analogie für die nachgeordneten Funktionen ja sehr zutreffend ist.
Als Fazit ist es absolut erstaunlich was man machen kann wenn man die Körpersprache bewusst lesen kann und auf der anderen Seite sieht wirklich alles danach aus dass die Körpersprache die Denkfunktionen messbar nach außen abbildet.
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