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Die Mörderpartei

Jetzt stand im Zusammenhang mit dem Klimawandel wieder in der Zeitung dass infolge der Luftverschmutzung weltweit sieben Millionen Menschen pro Jahr sterben. Und wenn man dazu im Vergleich sieht dass selbst nach den pessimistischsten Schätzungen als Folge der zivilen Nutzung der Kernenergie etwa eine Viertelmillion Menschen gestorben sind - im gesamten Zeitraum seit 1945 - dann ist das ein Unterschied von zwei Größenordnungen. Wenn - um den so oft heruntergeleierten Satz zu zitieren - die Atomkraft eine "Hochrisikotechnologie" ist, dann ist die Kohleverstromung unzweifelhaft eine Killertechnologie.

coal power plant with thick black smoke and graveyard, black and white created with Microsoft Bing Image Creator

Und dann drängt sich die Frage auf: Wie viele Menschen mussten sterben weil die Grünen zuerst die Atomkraftwerke abgeschaltet haben und der Kohleausstieg weiter auf sich warten lässt?

Das lässt sich - zumindest der Größenordnung nach - einfach ausrechnen. Der Weltweite Energieverbrauch beträgt 574 Exajoule, davon sind 81% fossilen Ursprungs, also 465 Exajoule ( 1018 J). Umgerechnet in Wattstunden 53 x 1015 Wh. Dividiert durch 7 * 106 Tote ergibt einen Toten auf 19 Gigawattstunden.

Der deutsche Atomausstieg war gestaffelt und wurde 2003 durch die Regierung Schröder beschlossen und die ersten zwei Reaktoren stillgelegt. Die Regierung Merkel hat zwar dann die Laufzeiten wieder verlängert (und den eigentlichen Ausstieg nicht rückgängig gemacht), das aber 2011 wieder zurückgenommen. Die Stilllegung der Atomkraftwerke erfolgte dann gestaffelt, wenn man das grob überschlägt was diese Kraftwerke erzeugt hätten wenn sie weiter am Netz geblieben wären kommt man auf 900.000 GWh. Das sind dann ungefähr 60.000 Tote (und damit ein Viertel der Tschernobyl-Opfer!) die sicher gestorben sind nur weil eine Partei bzw. die mit ihr verbundenen Menschen Angst vor einer Katastrophe hat die nur vielleicht eintritt. Vielleicht auch nicht. Und diese Gruppe bildet noch nicht einmal eine demokratische Mehrheit.

Mit anderen Worten: weil ja jetzt alle AKWs weg sind braucht es nicht mehr lange (14 Jahre) bis die Grünen aus Angst vor einem Nuklearunfall genauso viele Menschen umgebracht haben wie infolge eines im Westen praktisch ausgeschlossenen Unfalls eines unverantwortlichen Konzepts mit Korruption und Vertuschung von A bis Z eines Regimes für das Menschenleben nichts zählten gestorben sind. Wenn man nur die westliche Welt betrachtet dann muss man lange nach Atomtoten suchen oder anders: das ist ein klassischer Fall von Scharlatanerei wo die "Medizin" tödlicher ist als die Krankheit.

Damit ist zwar aktuell noch nicht jedes Parteimitglied ein Mörder, aber immerhin jeder zweite. Diese Rechnung ist jetzt nur ganz grob, müsste aber von der Größenordnung hinkommen. Es gibt noch viele Faktoren die man bei einer genaueren Rechnung berücksichtigen müsste, angefangen von der Frage ob es sich um Brutto- oder Nettoenergieverbrauch handelt, die Tatsache dass deutsche Kohlekraftwerke vielleicht sauberer sind als der weltweite Durchschnitt. Und da gibt es dann auch noch Unterschiede zwischen Braun- und Steinkohle und der Verbrennung von Ölprodukten in Kleinaggregaten (Autos und LKW)., Dann müsste man die Atomtoten auch noch subtrahieren. Wobei da die Frage bleibt ob man die Opfer von Sowjetischer Misswirtschaft, Korruption und Vertuschung sicherheitsrelevanter Informationen auch mitrechnen soll/kann/darf - die machen schließlich einen Großteil der Opfer aus.

Weiterhin muss man aber auch beim hochgelobten Wasserstoff die Wirkung der Stickoxide mitrechnen wenn dieser verbrannt wird. Und, und und und. Da aber alles sowohl in plus- als in Minusrichtung wirkt dürfte die Größenordnung hinhauen.

Und dann wären wir wieder einmal bei den Abgründen der menschlichen Psyche und der völligen Fehleinschätzung von Risiken. Nur weil es sich bei "Strahlung" um etwas unsichtbares, unheimliches, unbekanntes handelt wird das davon ausgehende Risiko als viel höher eingeschätzt als der deutlich sichtbare Dreck aus Industrieschornsteinen. Das ist ähnlich wie das Risiko von Flugzeugabstürzen ("man sitzt hilflos drin und muss zusehen wie man in den Tod stürzt") versus dem Risiko sich hinter das Steuer des geliebten Autos zu setzen ("ich bin am Lenkrad, ich habe die Kontrolle"). Letzteres ist um ein vielfaches höher, wird aber viel geringer eingeschätzt beziehungsweise löst viel weniger Angst aus.

Kann man mir übelnehmen wenn man davon depressiv wird? Dass man hilflos zusehen muss wie die Menschheit den Karren im Blindflug mit Vollgas gegen die Wand fährt? Und das alles nur aus niederen, subjektiven Gründen wie unbegründete Angst? Wie viele Politiker folgen überhaupt idealistischen Grundsätzen wie dem Allgemeinwohl anstelle von karrieretaktischen Überlegungen? Das ist wohl nur eine verschwindende Minderheit, der Mehrheit oder besser: diejenigen die wirklich was zu entscheiden haben geht es doch nur um Macht und kein Wunder dass da so viele INTJs dabei sind (Merkel, Scholz, Putin, Xi ...) die sich systematisch in ihren Parteiorganisationen hochintrigiert haben. Und die Position A, B oder C nur deshalb vertreten weil das für sie im Moment vorteilhaft ist. Und die Beispiele wo so jemand für sich persönlich Nachteile in Kauf genommen hätte um in der Sache das richtige zu tun muss man sehr lange suchen.

Witzigerweise finden sich diese Menschen tatsächlich gerade in der FDP, das sind wohl von der Persönlichkeit am ehesten Idealisten. Ich hatte es ihnen 2018 ziemlich übel genommen dass sie die Jamaica-Verhandlungen haben platzen lassen - mit dem Spruch "lieber gar nicht regieren als schlecht regieren" - als Regierungsmitglied hätte man ja das eine oder andere Projekt umsetzen können, in der Opposition geht das ja gar nicht. Vor dem Hintergrund der Idealisten ist das aber sehr viel verständlicher, wenn man zu viel von der eigenen Identität dafür opfern müsste winkt man lieber ab.

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