Warum mache ich das eigentlich?
2015 bin ich auf einer Dating-Seite durch Zufall auf vier Buchstaben gestoßen: "I am INTJ, and I like INTP" oder so. Neugierig wie ich nun einmal bin, musste ich das natürlich googeln und damit begann ein völlig neuer Trip in Sachen Selbsterkenntnis. Persönlichkeitspychologie ist in Deutschland weitgehend unbekannt, obwohl mir beim letzten City-Campus in Trier der Psychologieprofessor bestätigt hat, dass Big Five etabliert ist. Ob das auch für alle Feinheiten des Myers-Briggs-Modells gilt sei einmal dahingestellt, aber der Spruch auf www.16personalities.com trifft die Sache dann doch voll ins Mark:
“It’s so incredible to finally be understood.”
"Take our Personality Test and get a 'freakishly accurate' description of who you are and why you do things the way you do."
"Es ist so unglaublich, endlich verstanden zu werden" - Mache unseren Persönlichkeitstest und bekomme eine fast schon unheimlich genaue Beschreibung wer Du bist und warum Du die Sachen so machst wie Du sie machst.
Kurz und gut: Bei mir kam als Ergebnis: INTJ heraus. Jeder der vier Buchstaben steht für einen Persönlichkeitsaspekt, es gibt dazu irrsinnig viel Stoff zum Nachlesen, Wikipedia liefert wie immer einen guten Überblick.
I für Introvertiert im Gegensatz zu E - Extrovertiert
Dieser Aspekt ist relativ leicht verständlich, ob man seine Energie aus sich selbst oder aus der Beziehung mit anderen gewinnt
N für Intuitiv im Gegensatz zu S - Sensing
Hat den womöglich größten Einfluss, lässt sich aber schwer beschreiben. Bei S-Typen steht das "Ist" im Vordergrund, während die N-Typen mehr Wert auf das "was könnte" legen. Bei weitem die Mehrzahl der Bevölkerung sind S-Typen, die N stellen vielleicht ein Viertel, haben aber im Allgemeinen den größeren Einfluss, da praktisch alle Erfinder und Kreativen Ns sind, da sich diese ja eben nicht mit dem bewährten begnügen, sondern ihre Vorstellungskraft bemühen.
T für Thinking im Gegensatz zu F - Feeling
Das ist auch wieder recht einfach: T-Typen sind die rationalen, die ihre Entscheidungen aufgrund von Fakten treffen, F-Typen verlassen sich auf ihr Bauchgefühl und ihre Emotionen
J für Judging im Gegensatz zu P - Percieving
Dies betrifft die Frage, wie man das Verhältnis von "jetzt" und "Zukunft" sieht. P-Typen leben im hier und jetzt und sind spontan, J-Typen ist die Zukunft wichtiger, sie planen deshalb vor.
In dieser Kombination sind die INTJs die "Masterminds" - am häufigsten in Hollywoodfilmen als Superschurken anzutreffen. Weil die Aspekte nicht gleichverteilt sind, sind die INTJs auch so ziemlich die seltensten Typen mit etwa 1% unter den Männern und 0,5% bei den Frauen. Wer einen genialen Masterplan braucht, der für alle möglichen Eventualiäten vorbereitete Alternativlösungen hat und der im stillen Kämmerlein ausgebrütet werden soll, dann suche man sich einen INTJ. Bekannte reale INTJ-Persönlichkeiten sind zum Beispiel Wladimir Putin, Arnold Schwarzenegger, Michelle Obama, Elon Musk ... und Hillary Clinton könnte auch einer sein, diese kühl-schroffe Art kommt nun einmal beim Wähler nicht gut an.
Und um jetzt die Frage vom Anfang zu beantworten: Als INTJ sieht man die Welt eben nicht so wie die große Mehrheit der Bevölkerung. Gerät man hingegen an einen INTJ-Kollegen, dann haut es einen regelrecht um wenn man realisiert wie gleich die Denkstrukturen hingegen sind, die man sonst nirgendwo findet. In diesem Blog werde ich also meinen Senf zu verschiedenen Themen dazugeben - INTJs fühlen sich dann nicht so einsam und nicht-INTJs sehen dann vielleicht auch mal, dass es auch eine andere Möglichkeit gibt, die Welt wahrzunehmen (die meisten Männer sind ISTJ und die Frauen ISFJ mit jeweils an die 15%, nur mal so zum Vergleich ...).
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