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Wie man in den Wald hineinruft

... oder: man bekommt was man bestellt.

Ich bin ja schon seit ewigen Zeiten bei einer Reihe von Dating-Sites und -apps registriert und ich habe immer damit gekämpft dass es so viele "leere" Profile gibt die nur aus einem Foto (und vielleicht noch ein paar nichtssagenden Bröckchen) bestehen. Da ich ja inzwischen weiß, dass es für mich auf die Persönlichkeit ankommt (INTP oder vielleicht noch ENTP) ist das für mich komplett nutzlos. Man kann in so einem Fall ja noch nicht einmal ein persönliches Anschreiben formulieren weil es einfach keine Informationen dafür gibt.

Inzwischen schreibe ich grundsätzlich nur noch wenn es Anhaltspunkte dafür gibt dass die Persönlichkeit in die Richtung geht. Das kann der Beruf sein, teilweise hängt das Aussehen tatsächlich mit der Persönlichkeit zusammen und je mehr Text desto eher lässt sich das Eingrenzen. Ich stelle dann auch immer direkt die Frage nach der Persönlichkeit - INTPs sind dem genauso wie die anderen INxx gegenüber aufgeschlossen, alles andere hat sowieso keinen Zweck, deshalb ist das auch nicht weiter schlimm wenn mein Schrieb deshalb in die Tonne wandert. In der Praxis gibt das dann alle paar Monate mal einen Versuch und alle paar Jahre mal einen Treffer wo eine Kommunikation zustandekommt.

Was ich bis heute auch nicht verstanden habe: Frauen scheinen bei der ganzen Aktion auch passiv zu sein, in etwa so als würde man sich an das Ufer des Fischteichs stellen und die Angel auswerfen. Anders ist das auch nicht zu erklären dass sich Frauen vor Anschreiben nicht retten können und mein Profil keine fünf Mal im Jahr aufgerufen wird (oder sehe ich einfach so scheiße aus?) Diese Strategie hat aber erhebliche Nachteile, vor allem wenn man im falschen Teich mit dem falschen Köder angelt. Mit einer Gurke im Ententeich fange ich keinen Blue Marlin ...

Nachdem ich jetzt das Profil einer "Clara" aus Frankfurt, 41 Jahre, mit sehr attraktivem Foto gesehen habe und diesem Text (sonst nichts) dabei:

Nach einer privaten und beruflichen Neuorientierung bin ich jetzt auf der Suche nach *dem* passenden Partner, mit dem ich hoffentlich die nächsten Jahre glücklich und verliebt verbringen werde.
Wenn Du Anfang Fünfzig bist, Kultur und gutes Benehmen für Dich keine Fremdwörter darstellen und Du auch in der Lage bist, eine selbstbewusste Frau an Deiner Seite zu akzeptieren, freue ich mich über eine Nachricht von Dir. Von Kurznachrichten à la "Ich finde Dich ja sooo süß" möchte ich dabei gerne ebenso verschont bleiben wie von unpersönlichen oder kopierten Massenwurfsendungen.
Gutes Ausssehen ist nicht unwichtig, aber Charme, Humor, Intellekt und das gewisse "Etwas" sollten ebenso vorhanden sein.
Und nein, nur auf "Herzchen" oder Zuschriften von der Länge einer Twitter-Nachricht werde ich nicht reagieren.
Ich bin gespannt auf das, was kommt ...

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Vielfalt

Ich habe es ja schon in ein paar Blogartikeln eingeflochten dass ich ein Tausendsassa bin. Ich weiß jetzt noch nicht einmal, ob Intraverted Intutition (Ni - "Perspektive") oder Extroverted Intuition (Ne - "Entdecken") dafür verantwortlich ist. Viele der Fähigkeiten stammen aus der "get it done" - INTJ-typischen Zielstrebigkeit - wenn man etwas machen will (weil man es braucht), verschafft man sich einen Überblick und wenn dabei herauskommt dass man es selbst machen kann und "nur" lernen muss wie es geht, macht man es eben selbst. Und je mehr verschiedene Fähigkeiten man sich aneignet, desto besser kann man das Wissen über Kreuz einsetzen. Das ist eindeutig Ni.

Was mir aber jetzt die Tage wieder aufgefallen ist: Es ist ja nicht nur, dass ich mir neue Fähigkeiten aneigne, sondern ich habe dabei auch noch eine spezielle, vielfältige Herangehensweise. Weil ich mich immer noch in einer Art Schwebezustand befinde weil die Firma die vorher viel Zeit in Anspruch genommen hat jetzt weitgehend auf Eis liegt schaue ich recht viel auf Youtube. Wie es der Algorythmus so will, kam ich über einen Schlagzeuger auf seinen Kanal und dort haben mich zwei Videos angestupst: Einmal ein sechsjähriger Junge der erstklassig Heavy Metal-Schlagzeug spielt und dann der Test eines $399 elektronischen Drumkits.

Musikalisch habe ich ja seit längerer Zeit nichts mehr gemacht, das lag also auch auf Eis. Und es fällt auch unter die Kategorie "ich wollte immer mal" dass mich das Schlagzeug immer fasziniert hat. Der Hauptgrund warum ich einen Bogen darum gemacht habe war wohl dass man mich bei dem einzigen Jazz-Workshop den ich besucht habe (als Pianist) ziemlich heruntergeputzt hat von wegen ich könnte nicht zählen (Schläge treffen und Tempo halten). Wobei das relativ ist wenn ich mir das ansehe was in der Tanzschule so passiert. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen wie zwei Leute synchron völlig gegen den Takt tanzen können. Als Pianist hatte man beim Jazz jedenfalls die A-Karte, bis man sich überlegt hat welche Töne man bei einem A-major7-9-13 spielen kann ist der Song vorbei.

Langer Rede, kurzer Sinn: Ein paar Tage nach diesem Youtube-Erlebnis und eine Marktexploration später habe ich mir für 700 und ein paar zerquetschte Euros das gekauft:

Drumkit Millennium MPS-850
Drumkit Millennium MPS-850
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Tritt vors Schienbein

Im Trierischen Volksfreund war dieser Artikel:

Straßenmusiker haben es in Trier schwer
Artikel im Trierischen Volksfreund vom 12.08.2022

Die Vorschriften für Straßenmusik sind mal wieder ein prima Beispiel dafür mit welcher Leichtigkeit eine SJ-dominierte Welt der intuitiven Minderheit vor das Schienbein tritt. Ich habe in Trier noch keine Straßenmusik erlebt, kein Wunder bei diesen Vorschriften. Schauen wir zuerst einmal auf die Motivation der Künstler: man macht das wohl in erster Linie aus Spaß an der Musik. Ich kenne jetzt die aktuellen Gagen nicht, aber selbst bei Dorffesten bekommt man keine Band mehr unter 50 Euro pro Nase und Stunde, eher deutlich mehr. Und ich bezweifle, dass sich solche Summen einspielen lassen, selbst wenn man einen viel größeren Gitarren- statt Geigenkoffer aufstellt. Und dann muss man davon noch 25€ für die Genehmigung abgeben. Die gilt zwar für eine Woche, aber wenn man arbeiten muss um spielen zu können (und nicht anders herum) dann nützt das nichts wenn man nur an einem Tag der Woche mal Musik machen will. Oder um es mit den Worten von Thomas Kolbin von MoonSun zu sagen: "Wir sind nach Kaiserlautern gefahren, haben dort in der Fußgängerzone gespielt und in einer Stunde 15 Euro bekommen. Zuerst fand ich das toll, bis der BWL-Student in mir festgestellt hat, das alleine die Spritkosten schon höher waren".

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So wird das nie was

Eine der Meldungen des Tages: die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, gibt ihren Widerstand gegen die Laufzeitverlängerung auf. Zuvor hatte Sie wegen der ungeklärten Endlagerung des Atommülls eine Nutzung über 2022 hinaus abgelehnt. Jetzt kommt Sie auf eine neue Idee: "Hier sollten wir noch stärker schauen, wie können wir eigentlich diesen Strom aus erneuerbaren Energien stärker erzeugen und dafür nicht das Gas verbrauchen. Da sehe ich noch Potenzial" und bezieht sich auf die Gaskraftwerke.

Wie kaputt ist ein System wo jemand der offensichtlich keine Ahnung hat an die Macht kommt? Liebe Frau Schwesig: Die Gaskraftwerke sind genau deshalb da weil wir stärker Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen. Ein Stromnetz muss Tag und Nacht, bei Sturm und Flaute eine bestimmte Menge Strom bereitstellen. Man kann es zwar versuchen, aber es wird wohl kaum funktionieren den Menschen zu sagen dass sie nur Suppe kochen dürfen wenn gerade Wind weht. Und Fernsehen nur wenn die Sonne scheint. Dummerweise kann man aber Wind und Sonne nicht bestellen, die stehen zur Verfügung wenn Petrus gerade Lust hat und nicht wenn die Menschen gerade Strom brauchen.

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Was für ein Feigling

Unter den vielen Youtube-Videos gibt es auch den Kanal der WELT. Und ich habe selten so einen schlechten, feigen Journalismus wie von Moderator Alexander Siemon gesehen. Hier interviewt er Anna Veronika Wendland. Als sie sagt, dass sich das Müllproblem bei einer Laufzeitverlängerung nur unwesentlich auswirkt, fällt er ihr bei 5:39 sogar ins Wort:

Ganz klar welche persönliche Meinung er hat und die Asse hat nun rein gar nichts mit einem Endlager für die hochradioaktiven Abfälle zu tun. Das übliche ideologische Geschwätz mit dem Müll-Scheinargument. Die Frau hat übrigens ja recht, Giftmüll entsteht überall und gerade Kohlekraftwerke blasen das Zeug auch gerne mal in die Atmosphäre, aber für diese Leute ist giftig ja nicht so schlimm wie radioaktiv. Als bei einem anderen Interview Stefan Aust im Prinzip dasselbe sagt - um einen Weiterbetrieb der AKW kommt man nicht herum - dann sagt er nichts:

Kein Wunder, Stefan Aust ist ja der Herausgeber der WELT und damit direkt oder indirekt sein Boss. Was für ein Feigling.

Kann man die MBTI-Einstufung auf das Big-Five-Modell übertragen? (Frage auf Quora)

Es gibt auf jeden Fall einiges an Überschneidung, was für die Validität der Idee an sich spricht.

Die Korrelationen sind (mit den englischen Bezeichnungen):
Openness <-> Intuition / Sensing
Conscientiousness <-> Perceiving / Judging
Extraversion <-> Extraversion / Intraversion
Agreeableness <-> Thinking / Feeling
Neuroticism <-> keine Entsprechung, z.B. 16personalities.com fügt dafür einen zusätzlichen Faktor ein (-A und -T)

"Kann man die MBTI-Einstufung auf das Big-Five-Modell übertragen? (Frage auf Quora)" vollständig lesen