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Bürger und Staat

In einem anderen Artikel habe ich geschrieben dass sobald die menschlichen Gesellschaften groß genug waren um eine solche tragen zu können sich eine herrschende Oberklasse herausgebildet hat. Eine Staatsbildung als solches ist ja ein relativ junges Phänomen, das in etwa mit der amerikanischen und französischen Revolution beginnt. Vorher war ja die erbliche Aristokratie die Regel und berühmt ist der Spruch Ludwigs des XIV.: "L'État est moi" - der Staat bin ich.

In meinem Ärger über die Bürokratie habe ich mir einmal Gedanken darüber gemacht welches Staatsverständnis es überhaupt gibt. Grundsätzlich gibt es da zwei Betrachtungsweisen: Die eine besagt, dass es in einer menschlichen Gesellschaft Aufgaben gibt die nur im gemeinsamen Zusammenwirken bewerkstelligt werden können - wie zum Beispiel Verteidigung und Infrastruktur - und dass der Staat deshalb von seinen Bürgern damit im allgemeinen Interesse beauftragt wird. Hier ist also der Staat Diener des Volks.

Und die zweite ist eben im Sinne Ludwigs: Es gibt eine staatsbildende Minderheit, die aufgrund höherer Umstände (früher hieß das Gottesgnadentum, mittlerweile ist es Gewohnheitsrecht) damit beauftragt wurde über alle Bürger hoheitliche Aufgaben zu übernehmen, zu herrschen und die Bürger haben sich beherrschen zu lassen was schlussendlich mit dem staatlichen Gewaltmonopol sichergestellt wird. Hier sind also die Bürger Diener des Staates.

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Goldgrube Bauland?

Heute auf tagesschau24: Goldgrube Bauland, ein Bericht über die explodierenden Grundstückspreise und darin eingewoben die Forderung nach einer Bodenreform. Meiner Meinung nach ist das aber alles nur ein Herumdoktern an Symptomen, das eigentliche Problem ist älter - sehr viel älter. Fast so alt wie die Menschheit selbst. Genauer gesagt: sobald sich die Menschen von Familiensippen zu Stämmen zusammengeschlossen haben. In einer Familiensippe herrscht zwar auch eine Rangordnung, da aber alle miteinander verwandt sind bleibt diese Hierarchie flach, da man ja auch aufeinander angewiesen ist. Sobald es aber Stammesstrukturen gab, gab es auch eine Oberklasse und Häuptlinge oder Fürsten, die sich auf Kosten ihrer Untertanen bereichert haben. Das sagt uns ja schon die Archäologie: Die Grabbeigaben eines Hügelgrabes sind opulent und ein Schweinehirte besaß wohl kaum mehr als er am Leib trug. Und diese Struktur hat sich seitdem nicht geändert. Die Namen wechselten - früher war es mal die Aristokratie, heute eben der Geldadel - aber ansonsten hat sich nichts geändert.

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