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Weihnachtsdepression

Meine diesjährige Weihnachtsdepression hatte ich diesmal am 23., wenn ich jetzt darüber schreibe ist das mit einem zeitlichen Filter. Andererseits habe ich dabei an einen Artikel gedacht und die wichtigsten Punkte schonmal vorgedacht also bleibt es doch relativ authentisch. Der Hauptpunkt war die Erkenntnis oder das Bewusstsein, nicht richtig "dazuzugehören" - was sich auf Vergangenheit und Gegenwart bezieht und sich höchstwahrscheinlich auch in Zukunft nicht ändern wird weil es mit meiner Persönlichkeit nicht kompatibel ist.

Person nachts mit Taschenlampe

Wenn es um Kontakte und andere Menschen ging wollte ich zwar immer (anerkannter) Teil einer Gruppe sein, nur hat das nie geklappt. Als Organist war ich immer nur Hilfskraft und wurde dann engagiert wenn sich kein anderer gefunden hat, folglich bekam ich mit einer Ausnahme nie die Messen die richtig Spaß gemacht hätten. Die eine Ausnahme war mal Weihnachten in Olmscheid wo ich folglicherweise dann auch all das gemacht habe was ich immer mal machen wollte. Beim Volksfreund als Schreiber/Fotograf genauso: Obwohl ich mir jahrelang Mühe gemacht habe und soweit ich sagen kann auch gutes Material geliefert habe, zu den wirklich interessanten Sachen durfte ich nie. Gleiches gilt auch für meine Kletterambitionen und zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.

Aber durch den Artikel über Introverted Intuition kann ich mir jetzt wenigstens denken woran das liegt: Ich laufe kreuz und quer nachts mit der Taschenlampe durch den Wald um das mal bildlich darzustellen. Dadurch kenne ich den Wald und seine Ausdehnung ziemlich gut, das ist aber nicht die gesellschaftliche Regel: Die lautet sich irgendwo niederzulassen und rund um das Zelt ein Flutlicht aufzubauen. Das gilt für SPs und SJs und zu einem gewissen Grad auch für NPs. Diese Menschen kennen ihren Teil des Walds zwar besser als ich, das geht aber auf Kosten des Gesamtüberblicks. Und die sesshaften Menschen halten nichts von einem Taschenlampenheini der vorbeikommt und behauptet er würde den Wald genausogut kennen wie sie. Beim Radfahren war es sicher so dass man mit 4.000 Jahreskilometern nicht gegen die Leute anstinken konnte die 12.000 haben. Bei der Zeitung habe ich hingegen mit besserem fotografischen Material als die Redakteure gearbeitet und objektiv auch bessere Ergebnisse geliefert, das war da eine Zweiklassengesellschaft wo das Ergebnis völlig egal war solange ich den (niedrigen) Mindeststandard erfüllt habe.

Wie gesagt: Wenn es eines gibt was ich mir immer gewünscht habe, dann ist das von einer Gemeinschaft als vollwertiges Mitglied akzeptiert zu werden. Schließlich wiegt mein breiteres Wissen die fehlende Tiefe mehr als auf - oder sollte es jedenfalls da es für die Gemeinschaft so doch ein Gewinn ist. Da ich aber meine Persönlichkeit nicht ändern kann und mich nie zu 100% einer einzigen Tätigkeit konzentrieren können werde hat das nicht geklappt und wird auch nicht klappen. Und dadurch bleibt es mir auch verwehrt auf dem Weg andere Menschen kennenlernen zu können. Mein Weg ist aus meiner Perspektive sicherlich erfolgreich, aber eben auch einsam und das tut halt weh.

Datenschutzparadoxon

Im gewissen Sinn gehört dazu auch dieser Blog. Einerseits ist es ein privates Tagebuch und ich profitiere für mich selbst von der Schreiberei. Auf der anderen Seite war es immer auch mein Ziel, darüber mit anderen Menschen in ähnlichen Situationen in Kontakt zu treten. Nur klappt das eben auch nicht. Da fragt man sich schon warum man so ein Bohei über persönliche Informationen macht wenn es schlichtweg gesagt niemanden gibt den der Scheiß interessiert. Wenn ein Hacker mich mit der Kamera in meinem Computer heimlich filmt und die Geduld hat sich das Material Stunden- und Tagelang anzusehen - das macht doch niemand freiwillig. Wenn es kein gezielter Angriff ist - man also gezielt eine ausgesuchte Person attackiert und die Informationen an die Menschen weiterleitet die das Leben der Person beeinflussen - dann nehmen sich die Menschen viel zu wichtig. Man kann hier fast alles über mich erfahren und es interessiert praktisch keinen, die Absprungquote liegt deutlich jenseits der 80% nach einer Seite. Gibt es auf der Welt wirklich jemanden der sich dafür interessiert welches Duschgel ich verwende und muss deshalb alles geheim und datengeschützt sein? Nein und Nein und es ist Today Energy Kick ...

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Kommentare

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Martina-Riccarda Niklis am :

Hi Stephan.
Mich interessierst du.
Und: Welches Duschgel benutzt du?
Viele Grüße Martina
P.s.: Schreib weiter

Christine Schmitt am :

Lieber Stephan!
Das ist echt eine Tatsache, von der da schreibst! Es ist zwar echt interessant, wenn Leute dir sagen, du weisst so viel, nur aber auch schwer deprimierend, wenn es zu nichts führt! Schlussendlich investiert du selber mehr, als dabei rauskommt! Und der Hammer kommt dann, wenn du andere siehst, die weniger Investieren an Zeit, Geld, Material, und die dann die Anerkennung und den Job haben! Ich sag nur verkehrte Welt!!

LG Christine

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